REISE
Von Raps, Wellen und Badezeug
Deutschlands größte Insel im Frühling
Gelb schimmern die Rapsfelder im Sonnenlicht. Über ihnen wölbt sich der blaue Himmel wie gemalt. Die See, an manchen Stellen türkisfarben, trägt weiße Schaumkämme. Die Buchen zeigen zartes Grün: So wird schon die Anreise zum Erlebnis.
Wer zum ersten Mal Rügen besucht, ist fast immer erstaunt über die Vielfalt, die Deutschlands größte Insel bietet. Menschenleere Buchten, kaum besuchte Strände und einsame Wanderwege bieten Besuchern ein einzigartiges Naturerlebnis.
Wer allerdings die neue Bademode präsentieren möchte, sollte dann doch lieber eine der schwer angesagten Badeorte aufsuchen. Denn nach wie vor gilt im Osten des Landes: Badehose darf, muss aber nicht sein. Vor allem ältere Touristen, die Rügen schon vor dem Zusammenbruch des sogennannt sozialistischen Lagers lieben lernten, sind ihrer Art kleiner Republikflucht treu geblieben, indem sie auf Badezeug verzichten.
Genug des Lobes. Denn kulinarisch ist und bleibt Rügen Entwicklungsland. Vor allem Lokale in kleinen, wenig bekannten Orten, beharren auf traditionell angerichteten Tellern. Und doch gibt es immer wieder Überraschungen. So wird etwa in dem ehemaligen Fischerort Sassnitz auch eine Dorschsuppe angeboten. Das bereichert zumindest den lukullischen Erfahrungsschatz.
Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de