4. April 2018
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Sehen wir uns auf der Insel?

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REISETIPPS

Sehen wir uns auf der Insel?

Sylt

Man trifft sich auf der Insel. FOTO: BEATE ZOELLNER
Man trifft sich auf der Insel. FOTO: BEATE ZOELLNER
Lange Wochenenden, Feste und Feiertage sind gerade in den Elbvororten eine beliebte Reisezeit. Wie schön, dass Sylt vor der Haustür liegt.

Sehen wir uns auf der Insel? Diese Frage ist in den Elbvororten in diesen Tagen wieder häufig zu hören. Auf dem Markt oder im Café ist „die Insel“ immer ein großes Thema. Gerade wenn Feiertage wie Ostern und Pfingsten im Kalender stehen, reist der Blankeneser, der Nienstedtener und Othmarscher, der weltläufige Connaisseur ohnehin, gern nach Sylt.

Auch wer keine Verabredung getroffen hat, kann sicher sein, einen Nachbarn oder Bekannten zu treffen. Manchmal begegnet der Reisende auch Menschen, auf die er sonst gern einen Bogen macht. Oder trotz langer Bekanntschaft nur unwillig grüßt.

Der erfolgreiche Gastronom, der Unternehmer, die Immobiliendame – auf Deutschlands beliebtester Insel gibt es stets ein großes Hallo. Wer gern gesehen wird, der bevorzugt die „Sansibar“ oder die Westerländer Friedrichstraße. Diskretere Zeitgenossen sitzen abseits der Trampelpfade im „Seepferdchen“ oder in Morsum am Tisch. Tipp einer Einheimischen: ein Spaziergang an der Ostküste mit anschließendem Cafébesuch.

Für das Sylt-Gefühl und ensprechende Begegnungen werden am Sylt-Shuttle gern auch Wartezeiten in Kauf genommen. Denn man sitzt in einer komfortablen Limousine oder einem schnittigen Sportwagen. Es geht eben um Sylt. Das war schon zur Zeit eines Gunter Sachs oder Peter Boehnisch so. Das ist heute so. Das wird so bleiben.

Ganze Schrankwände mit dickleibigen Büchern wurden bereits über die Nordseeinsel mit dem legendären Ruf verfasst. Die Luft, das Licht, das Meer, die Dünen, die pittoresken, reetgedeckten Häuser: Tatsächlich bietet Sylt ein ganzes Bündel an Attraktionen – auch abseits allen Chichis.

Empfohlen sei hier die im Verlag Mare erschienene Liebeserklärung an die Insel von Fritz Raddatz: „Mein Sylt“.

Selbst wenn die Insel voll ist, der Einheimische wieder mal über die Gästezahl stöhnt (von der er ganz gut lebt), gibt es immer wieder Pfade, wo sich nur wenige Touristen treffen. So sei etwa ein Spaziergang an der Wattseite, von Keitum bis Munkmarsch, empfohlen. Sicher vor Elbvorortlern ist der Wandersmann oder die einsame Spaziergängerin hier allerdings auch nicht. Wie der Chronist im vergangenen Jahr zu Pfingsten erlebte. Dabei traf er gleich zwei Elbvorortler. Schon tags zuvor, kaum angekommen, war ihm ein Blankeneser Paar begegnet. Erstaunte Blicke beiderseits.

Wer mag, kann bis Kampen durch Sand und Watt trotten. Dabei darüber nachdenken, warum es viele Menschen immer dorthin zieht, wo sich schon viele andere tummeln. Und warum beklagt sich der Tourist dann über die vielen Menschen? Rätsel über Rätsel. So wie der oft zu hörende Satz: Da sind kaum Touristen.

Seinesgleichen trifft der Tourist dann wieder zuhauf im berühmten Kampen. Hier standen einst die Größen aus Wirtschaft und Medien, damals hieß es noch Pressezar, am Tresen.

Der Melancholiker wird einen Spaziergang über den Keitumer Friedhof einlegen. Die Kirche St.-Severin wurde bereits um 1216 erbaut und war ursprünglich den Heiligen Knut und Ketel geweiht. Die Gräber in der Nähe der Kirche von Peter Suhrkamp, Rudolf Augstein und Fritz Raddatz zeugen von einer Zeit, in dem neben feucht-fröhlichen Gelagen ein freier Geist über die Insel wehte. Ums Geld ging es dabei damals wie heute. Wobei es schon immer nebensächlich war, womit das Geld verdient wurde. Das ist dem Sylter Hotelier und Gastronomen auch heute gleichgültig.

Beide halten für jeden Geschmack etwas bereit. Von der Fischbratküche in Westerland bis zum Sternerestaurant, vom Hotel St. Severins bis hin zum Fremdenzimmerman sieht sich auf der Insel.

Sylts Hotellerie und Gastronomie
Der kulinarische Inselführer

Wer sich für Sylts Gastronomie und Hotellerie im Detail interessiert, dem sei der kulinarische Führer „Sylt à la carte“ empfohlen. Er führt durch Hotels und Läden, Veranstaltungen und Restaurants.

Ob Golfen oder Adressen, Ausflüge und Feriendomizile – der kulinarische Führer lässt keine Frage unbeantwortet.

„Sylt à la carte“ erscheint jährlich immer zu Pfingsten im Eiland Verlag.

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