1. Februar 2016
Magazin

Francofonia – Der Louvre im Krieg

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KINO

KUNST
Francofonia – Der Louvre im Krieg

Paris zur Zeit der deutschen Besatzung. Die Grande Nation ist geschlagen, ihre Kulturgüter liegen schutzlos. So auch die Schätze des Louvre. Direktor Jacques Jaujard bekommt es mit Franziskus Graf Wolff-Metternich zu tun, Leiter des sogenannten „Kunstschutzes“ der Wehrmacht. Die beiden ungleichen Männer sind den Zeitläufen ausgeliefert, aber auch der Kraft des verlassenen Museums. Deutscher und Franzose werden immer mehr zu Komplizen bei der Rettung der Schätze des Museums vor dem Zugriff der Nazi-Invasoren. Die Besonderheit des Films ist zweifellos das Museum selbst, das über weite Strecken „sich selbst“ spielt.

Regisseur Alexander Sokurov erlangte Bekanntheit durch den Film „Russian Ark“ (2002), gedreht in der Eremitage in Sankt Petersburg als beeindruckender Streifzug durch die russische Geschichte. Und er weiß, wie große Museen effektvoll in Szene gesetzt werden. Kein Raum blieb dem Regisseur verschlossen, kein Blickwinkel war unmöglich.

Auch historisch gesehen bemüht sich „Francofonia“ um Präzision. Die Figur des Jacques Jaujards ist ebenso authentisch wie die seines deutschen Gegenspielers. Auch die Beschlagnahmung bedeutender Kunstschätze durch die Nazis findet sich in Film und Realität gleichermaßen. „Francofonia“ dürfte im Ergebnis keine leichte Kost sein und könnte die eine oder andere Länge aufweisen (wie auch „Russian Ark“). Kunstsinnige Zuschauer, historisch Interessierte und Museumsfans sollten jedoch in jedem Fall staunende Momente erleben bei dieser faszinierenden Bildwelt.

Ab 3. März 

DOKU
Der Kuaför aus der Keupstraße

Kuaför Özcan Yildirim FOTO: HEIKE FISCHER
Kuaför Özcan Yildirim FOTO: HEIKE FISCHER
Am 9. Juni 2004 explodierte eine Nagelbombe des NSU vor Özcan Yildirims Friseurladen in der Kölner Keupstraße. Sieben Jahre lang ermittelten im Anschluss die Behörden. Gegen den Friseur. Die Geschichte eines gigantischen Versagens der Staatsgewalt erzählt diese Dokumentation von Andreas Maus. „Der Kuaför aus der Keupstraße“ erzählt von Blindheit, falschen Verdächtigungen und von den tiefen Wunden, die Misstrauen schlagen kann.

Ab 24. Februar

KOMÖDIE
Hail, Caesar!

Herber Seegang in Hollywood ... FOTO: UNIVERSAL PICTURES
Herber Seegang in Hollywood … FOTO: UNIVERSAL PICTURES
Hollywood besinnt sich auf Hollywood – auf diese Formel lässt sich das neue Werk der Coen-Brüder bringen.

Die vierfachen Oscar-Preisträger erzählen von einem Tag im Leben eines „Problemlösers“, der für ein Filmstudio arbeitet. Es ist natürlich jener Tag, an dem alles, was schiefgehen kann, schiefgeht und die Probleme von allen Seiten nur so auf ihn einprasseln. Doch sein Bemühen darum, alles auf Spur zu halten, scheint den außergewöhnlichsten Situationen gegenüberzustehen. Die Story ist verankert im Goldenen Zeitalter der Filmindustrie, als Los Angeles Stadtteil in den 50er Jahren zur Traumfabrik avancierte.

Es spielen u. a. Josh Brolin, George Clooney, Ralph Fiennes, Tilda Swinton, Channing Tatum, Scarlett Johansson, Jonah Hill und Frances McDormand.

Ab 18. Februar

DOKU
Where to Invade Next

Michael Moore
Michael Moore
Es kommt anders als erwartet. Zwar folgt US-Filmemacher Michael Moore der Tradition seines Heimatlandes – Staaten angreifen –, aber er tut es allein und mit Gutem im Sinn. Verbessern der Lebensbedingungen in den USA durch Erfahrungen aus anderen Ländern – das ist die Mission. Es mag nun aus deutscher Sicht unterhaltsam erscheinen, die USA als Entwicklungsland mit Nachholbedarf zu betrachten, ob die Entdeckung neuartiger Ketchupflaschen einen abendfüllenden Film erträglich macht, darf indes bezweifelt werden. Das Vorabmaterial ließ bis zum Redaktionsschluss noch Wertungen zwischen „witzig“ und „schrecklich“ zu.

Ab 25. Februar

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