ABERGLAUBE
Wahrheit und Legenden
Freitag, der 13.
Fluglinien verzichten auf ihre 13. Reihe, Herbergen, Empfindlichkeiten ihrer Gäste entsprechend, auf die Zimmernummer 13. Seinen Ruf verdankt dieser Tag dem sogenannten „Schwarzen Freitag“ des Jahres 1929, dem großen Börsenkrach in den USA. Aber der fiel gar nicht auf den 13. und startete schon am Donnerstag davor seine dramatische Entwicklung. Judas war der 13. Gast beim Abendmahl. Das Ende des Templerordens fiel auf einen 13. Aber das war ja immerhin schon Anfang des 14. Jahrhunderts, und außerdem war Inquisition. Ohnehin galt die Zahl 13 als „Dutzend des Teufels“. Was taugen schon sachdienliche Hinweise als Argumente gegen verfestigten Aberglauben!
Jüngere Erhebungen von Versicherungsunternehmen belegen, dass sich an einem Freitag, dem 13. nicht mehr Schäden ereignen als an anderen Tagen. Das mag zunächst einmal beruhigen. Was aber machen diejenigen, bei denen sich der Umgang mit einem solchen Freitag längst zu einer Phobie entwickelt hat? Sowas ist ja weit verbreitet („Arachnophobie“ gegenüber Spinnen und „Klaustrophobie“.) Letztere überfällt Menschen gern in engen Räumen, zum Beispiel in Fahrstühlen.
Auch im Hinblick auf die „Unglückszahl“ 13 gilt Entwarnung. Im Jahr 2013 war überhaupt kein Anstieg der Schadenszahlen an diesem Tag zu registrieren. Tatsächlich wurde an den zwei Freitagen, die auf den 13. fielen, mit 1.750 Schäden im Schnitt der Bestwert der „schwarzen Freitage“ registriert. Was aber jemanden, der tatsächlich unter Paraskavedekatriaphobie leidet, nicht wirklich beeindruckt.
Ob Japaner grundsätzlich optimistischer sind? Bei denen gilt die 13 gar als Glückszahl. In China gilt die 4 als größte Pechzahl und in Italien die 7. Also ruhig Blut! Und alles auf die 13!
Autor: uwe.petersen(at)kloenschnack.de