4. Januar 2016
Magazin

Passion für kleine und dicke Pötte

<div general-layout-selector="#html_structura_area_v2

SCHIFFE UND MEERE 

Passion für kleine und dicke Pötte

Der Shipspotter im Gespräch

Vom Blankeneser Fähranleger „Op’n Bulln“ geht Thomas Kunadt mit seinem Handwerkszeug, der Kamera, auf Motivjagd
Vom Blankeneser Fähranleger „Op’n Bulln“ geht Thomas Kunadt mit seinem Handwerkszeug, der Kamera, auf Motivjagd
Für den Schiffsfotografen Thomas Kunadt kommt es auf die Sekunde an – Licht und Stimmung müssen stimmen. Vom Dach seiner Blankeneser Wohnung hat er Strom und Pötte im Blick. 

Thomas Kunadt fotografiert nicht nur viel, er hat auch ein immenses technisches Wissen. Ursprünglich aber führte ihn die Musik nach Hamburg, wo er Musikwissenschaften studierte.

Herr Kunadt, Sie haben Hunderttausende von Schiffen fotografiert. Woher rührt diese Besessenheit?
Da hat ein begeisterter Mensch sein Thema gefunden, lebt es seit 20 Jahren jeden Tag aus und nimmt die Herausforderung an, davon zu leben. Schiffe sind der Anfang einer Reise geworden: Die Welt mit Wasser zu sehen – das Wasser an sich bis in die Wolken am Himmel.

Was fasziniert Sie besonders an Ihrer Art der Fotografie?
Die aufmerksame Beobachtung zählt mehr als der Apparat. Ich bin Teil eines größeren Prozesses, bei dem ich nur Zeitpunkt und Ausschnitt bestimme. Am Ende geht es einfach um schöne Bilder. Bis heute werde ich in meiner Arbeit nahezu täglich überrascht. Wer täglich an die Elbe geht, kann das wahrscheinlich nachvollziehen.

Was waren die bemerkenswertesten Begegnungen mit Schiffen?
Das war ein Tanker namens „Enalios Eliki“, als Augenzeuge einer Havarie im Januar 1997. Das 280 Meter lange Schiff legte sich quer zum Strom vor Övelgönne. Zum Glück waren die Schlepper schnell zur Stelle. Ein besondere Erlebnis war auch, an Bord der „Berge Vik“ zu gehen. Das damals größte Schiff in Hamburg konnte ich kurz nach der Veröffentlichung meines ersten Buches für Fotoaufnahmen besuchen. Außerdem war die „Hanjin Amsterdam“ Heimat für eine Fotoreise von Pusan nach Singapur – die fünf größten Containerhäfen der Welt in zehn Tagen.

Welche Schiffe finden Sie unter ästhetischem Aspekt am interessantesten?
Massengutfrachter sind beladen pures Gewicht und leer pure Form. An den Bordwänden, die dann hoch herausragen, zeichnen sich zwischen Farbe und Stahl manchmal kleine Kunstwerke ab. Aber auch Schiffe mit den klassischen Linien einer „Queen Mary 2“ finde ich immer beeindruckend.

Gibt es Schiffe, die Sie besonders gern oder auch ungern fotografieren?
Generell mag ich Schiffsunikate. Ein technisches Objekt, das es nur einmal gibt, verdient von der Sache her besondere Aufmerksamkeit. Schwer abzulichten sind sowohl die langen, flachen Binnenschiffe, als auch die derzeit größten Containerschiffe. Bei den einen scheint es zu wenig Schiff zu sein, bei den anderen eine zu große Fülle an Details.

Fragen: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de 

www.hamburgparadies.de

CAP SAN DIEGO
Das Museumsschiff muss die Schiffsklasse sichern

Die alte Dame muss im März ins Trockendock 
Die alte Dame muss im März ins Trockendock 
Das Museumsschiff „Cap San Diego“ wird 2016 den März über im Trockendock der „German Dry Docks“ in Bremerhaven liegen. Nach Abschluss der dreiwöchigen Werftarbeiten wird die Cap San Diego mit bis zu 500 Passagieren ihre Werftprobefahrt auf der Weser nach Bremen vornehmen, dort drehen und wieder in Bremerhaven fest machen. Die Cap San Diego dockt 2016 in Bremerhaven bei German Dry Docks, um die Schiffs-Klasse zu sichern und somit die Fahrtüchtigkeit zu erhalten. Nach dem dreiwöchigen Werftaufenthalt startet der maritime Oldtimer am 23. März zur Werftprobefahrt mit Gästen.

MUSEUMSHAFEN ÖVELGÖNNE
Leuchtturm Pagensand begrüßt jetzt Besucher

Ein kleines Wahrzeichen am Museumshafen 
Ein kleines Wahrzeichen am Museumshafen 
80 Jahre lang wies das kleine Orientierungsfeuer Pagensand auf der Elbinsel den Schiffen ihren Weg, bis es Mitte April vergangenen Jahres dort seinen einsamen Dienst beendete. Der Leuchtturm sollte vom Wasser- und Schifffahrtsamt ausgemustert und ersetzt werden. Doch der alte Turm konnte gerettet werden. Dank Unterstützung der Werft Blohm + Voss wurde er von den Vereinsmitgliedern des Övelgönner Museumshafens zum kleinen Wahrzeichen.

Hafen
Wahrschau Baum!

Kleine Freude für Seeleute, die auch Weihnachten an Bord sein müssen
Kleine Freude für Seeleute, die auch Weihnachten an Bord sein müssen
Im Hamburger Hafen haben Seeleute Mitte Dezember zum nun schon 19. Mal Tannenbäume vom Nordmann-Informationszentrum erhalten. Die Aktion soll den Schiffsbesatzungen in der Weihnachtszeit eine kleine Freude machen. 


Elbschloss Residenz

Auch interessant