UMWELT
Landwirtschaft und Vogelschutz
Kuh trifft Kiebitz
„Die Ausweitung der wirtschaftlichen Nutzung der Feldmarken in Altona nimmt seit Jahren zu. Deshalb braucht es hier dringend einen Bebauungsplan, der einen verbindlichen und verlässlichen Rahmen für bauliche Vorhaben setzt und die Feldmarken als Rückzugs- und Lebensraum für Tiere und Pflanzen schützt.“
So Dr. Christian Gerbich vom NABU Hamburg. Das ist leichter gesagt als getan? Sicher. Wie fast überall steht diesen Plänen die Aussicht auf wirtschaftliche Nutzung der Flächen entgegen. Lorenz Flemming, planungspolitischer Sprecher der FDP, übernimmt den Gegenpart: „Priorität hat aus Sicht der FDP die dauerhafte Sicherung der landwirtschaftlichen Betriebe. Sie erhalten die Feldmark seit vielen Jahrhunderten und sichern sie für die familiäre Nachfolge“.
Der jetzt vorliegende B-Plan bietet die beste Lösung, die Grünflächen vor dem „Wildwuchs“ (NABU) der Bauanträge zu schützen. Ginge es rein nach den Wünschen der dort ansässigen Landwirte, stünde es um die Zukunft der Feldmarken weniger gut. Während der Erarbeitung des B-Plans gingen 69 Bauanträge für Erweiterungsbauten ein. Der Bezirk Altona möchte den Kiebitz als sein Patentier in besonderem Maße schützen.
„Die Feldmarken sind Rückzugs- und Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen“
Dabei gelte es, auf die Balance der Interessen zu achten. Es werden am Ende immer Kompromisse sein, auf die man sich verständigt. Der NABU setzt sich dafür ein, dass die verabschiedeten Flächennutzungspläne nicht allzu sehr auf Kosten der Wiesen- und anderer seltener Vögel gehen. Man wolle aber die Anliegen der ansässigen Landwirte weitestgehend berücksichtigen.
Autor: uwe.petersen(at)kloenschnack.de