31. Juli 2018
Magazin

Der Alltag ist eingekehrt

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MELDUNGEN 

Politik

ASYLUNTERKUNFT BJÖRNSONWEG
Der Alltag ist eingekehrt

Eine Mutter aus Ghana in der Asylunterkunft Björnsonweg schiebt mit Kinderkarre und Kleinen heimwärts
Eine Mutter aus Ghana in der Asylunterkunft Björnsonweg schiebt mit Kinderkarre und Kleinen heimwärts
Einige junge Männer blicken interessiert aus dem Fenster. Einer von ihnen lädt den Berichterstatter zu Kaffee und Tee ein. Eine Mutter aus Ghana schiebt mit ihren Kindern heimwärts. Alltag in der Unterkunft. Seit Mitte Juli ist die Asylunterkunft Björnsonweg mit 190 Menschen belegt. Darunter Familien und alleinstehende Männer. „Bisher“, so Bezirksamtsleiterin Liane Melzer, „sind keine Beschwerden bekannt.“ Wo einst kleine Bäume standen, wohnen jetzt Menschen in zweigeschossigen, schmucken Häusern.

Um die Unterkunft hatte es im Vorfeld einige Konflikte gegeben. Erfahrungsgemäß sorgen sich Anwohner gelegentlich um den Wert ihrer Immobilie.

FÖRDERVEREIN JOHN GRUBE FOUNDATION
Tag des sozialen Engagements

Im Juni haben die Schüler des Gymnasiums Blankenese sich für den Förderverein John Grube engagiert und den „Tag des sozialen Engagements“ genutzt, um zu arbeiten und ihren Verdienst dem Verein zu spenden. Die Schüler haben sich Jobs gesucht und Spenden gesammelt. Mit den Spenden ist der Verein dem Vorhaben ein großes Stück näher gekommen, eine Website für Betroffene der Krankheit „Granulomatose mit Polyangiitis“ zu erstellen. Die Jazz-Band des Gymnasiums Blankenese gibt am 21. September um 20 Uhr ein Benefizkonzert zugunsten des Fördervereins in der Aula des Gymnasiums.

www.gymnasium-blankenese.de

FISCHERHAUS
Viel älter als vermutet

Das Fischerhaus in Blankenese
Das Fischerhaus in Blankenese
Kürzlich wurde festgestellt, dass Bauabschnitte des Fischerhauses wesentlich älter sind als bisher angenommen. Demnach stammt der ursprüngliche Gebäudekern von etwa 1570. Nach Ansicht des Denkmalschutzamtes ist das Fischerhaus damit das älteste in Altona/Blankenese bekannte Gebäude und eines der ältesten Wohngebäude in ganz Hamburg.

FÜNF FRAGEN AN …
Christel Nicolaysen

Christel Nicolaysen
Christel Nicolaysen
Die Elbvorortlerin ist Mitglied des Altonaer FDP-Vorstandes und sitzt in der Hamburger Bürgerschaft. Hier ist sie auch integrationspolitische Sprecherin.

Um die FDP ist es bundesweit, wie hamburgweit, ruhig geworden. Täuscht der Eindruck?

Wir Liberalen leisten aktiv jeden Tag parlamentarische Arbeit und nehmen unsere Kontrollfunktion als Oppositionspartei in Hamburg und in Berlin wahr. Wir besetzen alle wichtigen Bundes- und Landesthemen. Darüber hinaus hinterfragen wir die Politik der Bundesregierung und des Senats in Hamburg und bringen konstruktive Verbesserungsvorschläge ein.

Die Flüchtlingsfrage scheint derzeit viele andere Themen beiseite zu schieben. Wie will die FDP sich da Gehör verschaffen?

Wir Liberalen nehmen die Flüchtlings- und Integrationsthemen sehr ernst. Wir setzen uns dafür ein, dass der Staat den Rahmen für eine nachhaltige Integration der Menschen mit Bleibeperspektive schafft, sei es mittels Sprachförderung, durch die Integration in das Arbeitsleben und auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Durchmischte Quartiere, ausreichende Infrastruktur wie Kitas, Schulen und Beratungsangebote sowie maßgebliche Unterstützung beim Zugang zum Arbeitsmarkt sind Mindestvoraussetzungen für eine gelingende Integration. Hierbei muss man darauf achten, dass Integrationsmaßnahmen Nachbarschaften aber nicht überfordern dürfen.

Wie stehen Sie zur Flüchtlingsfrage?

Hamburg ist eine weltoffene Stadt, in der schätzungsweise 630.000 Menschen mit Migrationshintergrund leben. Allein in den Jahren 2015-2017 sind etwa 38.000 Flüchtlinge nach Hamburg verteilt worden. Davon bringen wir gegenwärtig noch etwa 33.000 Menschen unter. Seither stellt diese Situation die Hamburger Politik und Gesellschaft vor viele Herausforderungen. Für die Hamburger Bürgerinnen und Bürger ist eine gelingende Integration der zugewanderten Menschen in den kommenden Jahren eine zentrale Aufgabe unserer Gesellschaft. Die Integrationsangebote müssen sich an den Bedürfnissen und Bildungsgraden der Migrantinnen und Migranten orientieren.

Haben differenzierte Antworten beim Thema Flüchtlinge überhaupt noch eine Chance?

Bei den Flüchtlings- und Integrationsthemen wird häufig polarisiert. Dies ist für die Lösungsansätze, die für die wichtigen Fragen bestimmt werden müssen, nicht hilfreich. Die politische Diskussion muss hier noch wesentlich sachlicher werden.

Dabei brauchen wir eine integrationspolitische Gesamtstrategie und sollten nicht vergessen, dass die Integration keine Einbahnstraße ist. Sie bedarf Anstrengungen beider Seiten. Die Bildung von Parallelgesellschaften muss verhindert werden. Die Kosten für gescheiterte oder bedingt gelungene Integration müssen wir vermeiden.

Mit welchen Themen wollen Sie nach der Sommerpause in der Bürgerschaft Punkte sammeln?

Als integrationspolitische Sprecherin möchte ich gern weiterhin Maßnahmen und Ideen zur verbesserten Integration in Hamburg einbringen. Ich möchte, dass sich die Partizipation und Teilhabe für Geflüchtete mit Bleibeperspektive am gesellschaftlichen Leben nachhaltig verbessern.

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