31. August 2018
Magazin

Vorweg, September 2018

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Vorweg, September 2018

Klaus Schümann, Chefredakteur und Herausgeber Hamburger Klönschnack
Klaus Schümann, Chefredakteur und Herausgeber Hamburger Klönschnack

Liebe Klönschnack-Leserin,
werter Klönschnack-Leser,

Ein vergünglicher Zeitvertreib ist die scherzige Kommunikation mit dem Smartphone. Da werden lustige Tollpatschigkeiten, alberne Alltagssituationen, der Zustand des HSV und seiner Fans, Stammtisch-Sex mit viel Oberweiten und vermeintliche Superlative aus aller Welt geteilt. Dass dabei der eine oder andere Gag gleich mehrfach auf dem eigenen Apparat landet, ist Sinnbild gesteigerter Mitteilungsfreude. So weit, so gut.

Seine mehr als unschöne Seite zeigt das hetzende Potenzial so mancher Zeitgenossen. Ob nun als brüllender Schenkelklopfer oder als seriöse Nachricht verpackt – die Botschaft ist stets die gleiche und wendet sich, subtil oder drastisch, stets gegen Minderheiten.

Rassistisch offensiv oder belustigt über Andersdenkende offenbart sich die Dumpfbackigkeit so mancher Absender. Eigentlich erschreckend, aber offenbar hat die „schweigende Mehrheit“ Freude daran, selbst nur ausführend, derartiges Gedankengut zu verbreiten. Steckt doch immer ein Funken Einverständnis dahinter.

Und dabei ließe sich der „Wahrheitsgehalt“ einiger Pamphlete schlicht und einfach auf den wahren Punkt bringen. Nach Wahrheiten zu hinterfragen ist bekanntlich schwieriger, als das Treibgut der Witzbolde ungefragt (aber selbstempfunden?) unter die Leute zu bringen.

Lao Tse (chinesischer Philosoph aus dem 6. Jahrhundert vor Christus) formulierte den legendären Satz: „Alles fließt“ mit Hinweis auf die ständigen Veränderungen einer komplexen Welt. Ich will jetzt nicht abheben, aber auch wir müssen uns, wohl oder übel, stets einer neuen Welt stellen. Dass uns der Umstand nicht von Regeln befreit, versteht sich dabei von selbst. Aber die Ausgangsbasis eines lebenswerten Miteinanders ist ja wohl nach wie vor Standard der Menschlichkeit. Oder habe ich da was verpasst?

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen September mit herbstlicher Vorfreude
Ihr Klaus Schümann

Übrigens: „Wir müssen lernen, entweder als Brüder miteinander zu leben oder als Narren unterzugehen.“ (Martin Luther King)

Asklepios Klinik Altona
Asklepios Westklinikum Hamburg
Grossmann & Berger
Elbpraxis 398

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