30. September 2017
Magazin

Tanzender Stahl inmitten Grüns

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HAUSBESUCH

Tanzender Stahl inmitten Grüns

Gil Buchholz, Künstlerin

Gil Buchholz im Garten ihres Hauses in Othmarschen. Dabei ist sie umgeben von Kunst
Gil Buchholz im Garten ihres Hauses in Othmarschen. Dabei ist sie umgeben von Kunst
Die Hausherrin überführt schweres Material in leichte Bewegung. Das Interieur ihres Domizils zeigt das auf jeden Schritt. Auch der Garten ist ein einziges Kunstwerk. 

Das schon mal vorweg: Wer Gil Buchholz in ihrem Othmarscher Haus besucht, dabei ihr und ihrer Kunst gerecht werden möchte, sollte Zeit mitbringen. Die Architektur des Hauses, die Bilder an den Wänden, die gewaltigen Skulpturen im Garten und Räumen, das geräumige Atelier mit zahllosen Skizzen und Entwürfen, die Bildbände in den Regalen, die Arbeit im Atelier in der Provence, Ausstellungen in Nizza und Hamburg – die Themen sind so zahlreich wie die Ideen der Hausherrin.

Zu jeder Skulptur, ob sie „La femme“ oder „Pas de deux“ heißt, zu jeder Skizze, jedem Bild gibt es eine hochinteressante Geschichte zu erzählen.

„Eisenmenschen stehen niemals still“ titelte eine Hamburger Tageszeitung bereits im Jahr 2001 über die gebürtige Dresdenerin. Sie bringe Stahl zum Tanzen, so der Bericht von damals.

Das gilt auch heute noch. Die Skulpturen, bis sechs Meter hoch und zwei Tonnen schwer, sind schwer zu übersehen. Sie standen bereits in aller Welt, Hamburger kennen sie von der Fleetinsel, dem Atrium des Hotels Atlantik oder aus dem Othmarschenpark.

„Ich brauche immer starke Männer“, sagt Gil Buchholz lächelnd und meint damit die Schwere ihrer Objekte. Tatsächlich haben selbst kleine Figuren oder Skulpturen ein erhebliches Gewicht. Entsprechend groß ist der Aufwand, wenn die gewaltigen Skulpturen transportiert werden sollen.

Im Garten fällt besonders die Skulptur einer Frau auf, deren Körper zu schweben scheint. Kippt sie vornüber oder fällt sie auf den Rücken? „Sie hält die Balance“, so die Künstlerin.

Ihr Thema sowie das Material Stahl sind für Gil Buchholz unerschöpflich. „Bei der Arbeit kommen mir immer wieder neue Ideen. Ein Blick in das Atelier belegen das. Skizzen en masse, figürliche Darstellungen, Pinsel und Farben purzeln durcheinander.

Denn neben den Skulpturen malt und gestaltet die Künstlerin mit Hingabe. Zu den jüngeren Arbeiten zählt ein mit einem Frauenkörper bemalter Sessel. Erst beim zweiten Hinsehen ist das zu erkennen. Und es wird klar, warum vor dem Sessel ein einzelner Frauenschuh steht. Auch hier gibt es eine kleine Geschichte über die Idee zu erzählen. So wie über Picasso, ernsthafte Literatur, Philosophie und Reiseziele wie Frankreich und Italien. Die Themen strahlen dabei so viel Vitalität aus wie die Kunst der Hausherrin.

Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de  

www.gisela-buchholz.de

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