KOMMENTAR
Mehr als ein Aufbewahrungsort
GASTKOLUMNE: Heike Müller: Bibliotheken
In Hamburg haben Sie die Möglichkeit, für nahezu jedes Wissensgebiet in einem eigenen Bibliotheksbestand zu recherchieren, denn Hamburg hat eine vielfältige Bibliothekslandschaft. Es gibt 32 öffentliche Bücherhallen und circa 200 weitere Bibliotheken in Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Museen, Behörden, Firmen, Archiven und Schulen.
Sie wissen aus eigener Erfahrung oder können sich vorstellen, wie der Bibliotheksbestand einer Bücherhalle zusammengesetzt ist. Ebenso gut vorstellbar ist, dass große Universalbibliotheken wie die Staats- und Universitätsbibliothek in Hamburg umfassend die von Studierenden und Lehrenden benötigte Literatur sammelt.
Doch wussten Sie, dass es in Hamburg Schulbibliotheken gibt, die über wertvolle historische Bücher verfügen, und wissenschaftliche Spezialbibliotheken, die beispielsweise Bestände zu den Themen Klima, Holzforschung und Wasserbau haben?
Das Besondere dieser Bibliotheken ist der einzigartige Bestand, teilweise gibt es die dort vorhandenen gedruckten Bücher und Zeitschriften in keiner anderen Bibliothek in Deutschland oder Europa.
Weiterhin können Sie in zahlreichen Bibliotheken neben den gedruckten Medien lizenzpflichtige Datenbanken, elektronische Bücher und Zeitschriften nutzen.
Bibliotheken sind auch Lernorte. Wenn Sie heute eine wissenschaftliche Bibliothek aufsuchen, werden Sie feststellen, dass sie gut besucht ist.
Viele Studierende gehen zum Lernen in Bibliotheken, dort ist es ruhig, was ein ungestörtes und konzentriertes Arbeiten ermöglicht. Vor Prüfungen gibt es regelmäßig Engpässe, weil nicht genügend Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.
hamburger-bibliotheksfuehrer.html), besuchen Sie bei Gelegenheit mal eine Bibliothek, machen Sie Gebrauch von angebotenen Führungen, um sie kennenzulernen und sich selbst ein Bild von der Vielfältigkeit der heutigen Bibliotheken zu machen.
Neben all den Anforderungen, die heute an eine Bibliothek gestellt werden, sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass Bibliotheken auch ein Ort zum Wohlfühlen sein sollten. Man soll sich gerne dort aufhalten, Bücher und Zeitschriften in die Hand nehmen, lesen, sich über den Inhalt Gedanken machen, freuen oder traurig sein oder vielleicht nach dem Lesen sogar etwas schlauer sein.
Bibliotheken sind mehr als ein Aufbewahrungsort für Bücher und Sie wissen jetzt, dass sie mehr leisten als auf den ersten Blick erkennbar ist.
Wenn ich Ihnen daher jetzt die Eingangsfrage „Werden Bibliotheken heute noch benötigt?“ erneut stelle, hoffe ich, dass Sie auch laut und deutlich mit Ja antworten werden.
Heike Müller