2. Juli 2018
Magazin

„Ein bisschen weniger Pathos“

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LESERBRIEFE 

Klönschnack 06/2018
Klönschnack 06/2018
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Anonyme Zuschriften werden grundsätzlich nicht berücksichtigt. Ihren Leserbrief senden Sie bitte per Post an: 

Hamburger Klönschnack
Sülldorfer Kirchenweg 2
22587 Hamburg

per Telefax an: 040 – 86 66 69 40
per E-Mail an: leserbriefe(at)kloenschnack.de

„Ein bisschen weniger Pathos“

Betr.: Fünf Fragen an Uwe Batenhorst, AfD, Leserbrief von Ben Seller (KLÖNSCHNACK, 6.2018)

Sehr geehrter Herr Seller, ich bin mir nicht sicher, ob Sie wissen, was das Wort „Demokratie“ bedeutet, nämlich „eine Regierungsform, bei der eine gewählte Volksvertretung die politische Macht ausübt“. Ob es Ihnen nun genehm ist oder auch nicht, spielt überhaupt keine Rolle: Die AfD ist eine von Teilen des Volkes gewählte Partei und sitzt im Deutschen Bundestag. Auch Sie sollten die Toleranz aufbringen, diese Tatsache zu akzeptieren. Auch müsste Ihnen doch schon aufgefallen sein, dass das Staatsfernsehen nur in seltenen Fällen als Opposition jemanden dieser Partei zu Worte kommen lässt. Das dürfte doch sicherlich in Ihrem Sinne sein. Ein bisschen weniger Pathos und ein bisschen mehr Sachlichkeit würde ich Ihnen schon anraten.

L. SCHÜTTE
PER E-MAIL

Immer weiter so!

Betr.: Gruß aus Kapstadt

Mich hat es wieder in die weite Welt verschlagen. Auf der Reise darf natürlich nie der Klönschnack fehlen. In freien Minuten blättere ich gern mal rein und lese ein, zwei Seiten. Darum ist er auch mit nach Südafrika/Kapstadt auf die Reise gegangen.

Am letzten Tag habe ich ihn nach dreiwöchigem Urlaub am Cape Town Airport liegen lassen.

Vielleicht gewinne ich dort ja so einen neuen Leser.

Immer weiter so … ein treuer Leser, längst nicht mehr im Hamburger Westen wohnhaft, aber aus dem Norden der Republik als alter Iserbrooker grüße ich!

MANFRED MOHRBACH
PER E-MAIL

Geradezu lächerlich?

Betr.: Titel (KLÖNSCHNACK, 6.2018) 

Die Vorstadt-Postille macht sich geradezu lächerlich mit diesem Titelbild.
PETER KLEIN
PER E-MAIL

Symbol-Politik

Betr.: Fahrverbot für Dieselautos

Mit Sperrung zweier Straßenabschnitte für ältere Dieselautos und Lastwagen sind am 31. Mai in Hamburg die bundesweit ersten Diesel-Fahrverbote wegen zu schlechter Luft in Kraft getreten. Betroffen sind alle Diesel, die nicht die moderne Abgasnorm Euro 6 erfüllen. Um die Belastung der Luft mit Stickoxiden zu verringern, gilt die „Durchfahrtsbeschränkung“, eine beschönigende Umschreibung für Verbot, auf einer 1,6 km langen Teilstrecke der Stresemannstraße sowie einem 580 Meter langen Abschnitt der Max-Brauer-Allee. Bezeichnenderweise gerade den zwei Straßenabschnitten im Stadtteil Altona-Nord, an denen sich Messstationen befinden. So sieht Symbol-Politik aus. Dank dieser sinnentleerten Entscheidung von Umweltsenator Jens Kerstan, die GRÜNEN, sorgen 104 an den betroffenen Abschnitten angebrachte Umleitungs- und Verbotsschilder nun dafür, zusätzliche Staus zu provozieren und durch aufgezwungene Umwege in die umliegenden Wohngebiete weit mehr Abgase zu erzeugen und folglich die Stickoxidbelastung zu erhöhen. Auch ist zu bezweifeln, dass ausländische Fahrer die eigenartigen, in der Stvo nicht existierenden Schilder überhaupt verstehen. Als verspäteter Aprilscherz wurde bereits vor zwei Monaten als erste Maßnahme das Linksabbiegen vom Hohenzollerring aus Richtung Norden in die Bernadottestraße verboten, um die „Belastung“ durch Stickoxide an diesem Abschnitt der Straße zu reduzieren. Alexander Dobrindt, Ex-Bundesverkehrsminister (CSU), sagt, die Diesel-Debatte werde nicht sachlich geführt, da die Stickoxidbelastung in Deutschland seit Jahren rückläufig ist und sich seit 1990 mehr als halbiert hat. Trotz allem begründet der Senat seine Entscheidung mit angeblich bis zu 6.000 Todesfällen durch den „Einfluss“ von Stickoxiden. Nur, wie lässt sich feststellen, dass 6.000 Menschen in Deutschland noch leben könnten, wenn es den Dieselmotor nicht gäbe? In der Liste des statistischen Bundesamtes zu Todesursachen fehlen Stickoxid-Tote. Die voreilige Hysterie des Senats gründet sich auf einer fiktiven Zahl ohne jegliche Aufschlüsselung, basierend auf einer medizinisch mehr als zweifelhaften Studie des Umweltbundesamtes, die von Experten nicht bestätigt wird. Auf seriöse Weise könne kein Nachweis erbracht werden, dass Menschen wegen Stickstoffdioxid-Belastung, verursacht durch Dieselmotoren, ums Leben kommen, kritisiert der Kölner Wirtschaftsprofessor Walter Krämer die Panikmache und weist auch darauf hin, dass die Grenzwerte im Freien, an Straßen gelten derzeit 40 Mikrogramm, auf Druck von Interessengruppen zustande gekommen sind – „die den Autoverkehr aus den Städten verbannen wollen“. Auch sei die Höhe des Grenzwerts mehr als umstritten, liegt er beispielsweise in den USA bei 103 Mikrogramm, an deutschen Handwerksbetrieben bei 950 Mikrogramm und in der Schweiz sogar bei 6.000 Mikrogramm. Dies gilt auch für die Messverfahren, die laut EU-Richtlinie zu den Grenzwerten eigentlich vorsieht, dass aus einer Entfernung von 25 Metern zu verkehrsreichen Kreuzungen gemessen wird. Die Messgeräte in Deutschland stehen allerdings direkt an der Fahrbahn. Was bei der derzeitigen Diskussion auch ausgeblendet wird, ist die massive, nicht wegzudiskutierende Umweltbelastung durch Container- und Kreuzfahrtschiffe, während es andererseits zu den Paradoxien der Gegenwart gehört, dass wir aus Angst vor Umweltbelastungen von einer Ohnmacht in die andere fallen, dabei aber gleichzeitig immer älter werden. Auch ist es ökologischer Wahnsinn, nun das Verschrotten völlig intakter Dieselfahrzeuge mit einer „Umweltprämie“, 2009 nannte man dies „Abwrackprämie“, zu belohnen, statt die Autos mit zeitgemäßer Technik umzurüsten. Dass gerade die insbesondere in Hamburg farblosen GRÜNEN diesen Unsinn anzetteln, bestätigt erneut nur ihre politische Randstellung. Statt dieser, wie Chefredakteur Matthias Iken im Hamburger Abendblatt am 24. Mai anmerkte, „Schaufensterpolitik“, sollten sich die Politiker wichtigeren Themen widmen, wie beispielsweise der zunehmenden Altersarmut, Vermeidung von jährlich annähernd 40.000 Todesfällen in Krankenhäusern aufgrund mangelnder Hygiene sowie der Zerstörung von Grünflächen durch fortschreitende Flächenversiegelung.
STEFAN BICK
PER E-MAIL

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