1. September 2015
Magazin

An einem leicht diesigen Donnerstag im September des Jahres 1913 vor Blankenese 

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DER RÜCKBLICK

An einem leicht diesigen Donnerstag im September des Jahres 1913 vor Blankenese 

Kaiser Wilhelm besteht darauf: Die Flotte der Imperator- Klasse ist gefälligst männlich. Also haben wir es hier mit dem Imperator zu tun, erstes Schiff der gigantischen Passagierdampfer, die den Nordatlantik befahren. Die Geschwisterschiffe heißen Vaterland und Bismarck (Die!). Doch nur der Imperator und die Vaterland gehen unter HAPAG-Flagge auf Reisen.

Der Imperator wird 1913 fertiggestellt und gerät auf der Testfahrt kurzzeitig auf Grund. Das bis 1914 größte Schiff der Welt (6.000 BRT größer als die im Jahr zuvor gesunkene Titanic) ist allerdings auch noch niemals die Elbe hinuntergefahren. Außerdem macht die Topplastigkeit zu schaffen – daher vermutlich auch die leichte Schlagseite auf dem Foto.

Am 11. Juni 1913 läuft der Imperator zur Jungfernfahrt nach New York aus. Seine letzte Reise unter der HAPAG-Flagge unternimmt der Imperator am 8. Juli 1914 und bleibt in Hamburg wegen des Kriegsausbruchs. Nach 1918 ging der Imperator als Teil der deutschen Reparationen nach dem Ersten Weltkrieg als Truppentransporter an die US Navy. Bei der britischen Cunard Line geht er 1920 auf seine erste Fahrt unter neuer Flagge von Liverpool nach New York. 1921 benennt Cunard den Imperator in Berengaria um.

Das modernisierte Schiff wird 1922 wieder in Betrieb genommen. In den kommenden 16 Jahren sticht der alte Imperator durch seine Zuverlässigkeit hervor. Am 7. November 1938 wird das Schiff zum Abbruch verkauft. Im Zweiten Weltkrieg wird der noch schwimmfähige Rest des Rumpfes nach Rosyth (Schottland) geschleppt und dort 1946 abgewrackt.

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