1. April 2016
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15. Mai 1933, Hamburg verbrennt Bücher …

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DER RÜCKBLICK

15. Mai 1933, Hamburg verbrennt Bücher … 

Foto: Joseph Schorer-bpk aus GEO Epoche, Panorama Hamburg
Foto: Joseph Schorer-bpk aus GEO Epoche, Panorama Hamburg
Dunkle Zeiten für die Freie und Hansestadt Hamburg: SA-Leute und willige Hilfskräfte beschlagnahmten am 15. Mai 1933 etliche unerwünschte Literatur für die erste Hamburger Bücherverbrennung am Kaiser-Friedrich-Ufer. Fast alle größeren deutschen Universitätsbibliotheken und normale Buchhandlungen wurden zu dieser Zeit geplündert, um den „undeutschen Geist“ aus den Büchereien „auszumerzen“. Mehr als 3.000 Titel wurden auf schwarze Listen gesetzt und vernichtet.

Vorbild der Aktion war die Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz am 10. Mai, bei der 20.000 Werke vernichtet wurden. Eine zweite Büchervernichtung dieser Art veranstalteten die Hitler-Jugend und die Jugend des Deutschnationalen Handlungsgehilfen- Verbands wenig später am 30. Mai auf dem Lübeckertorfeld.

Ungehindert geschehen konnte dies, da bereits am 5. März die NSDAP das Hamburger Rathaus eroberte und andere Parteien vollends einschüchterte. Bei den Reichstagswahlen erzielte sie 38,8 Prozent der abgegebenen Stimmen und wurde damit stärkste Partei. Noch am selben Abend besetzten SA und SS das Rathaus. Am 8. März wählte die Bürgerschaft in Abwesenheit von SPD und KPD einen von der NSDAP dominierten Senat.

Von da an beseitigten die Nationalsozialisten die demokratische Ordnung, verboten Parteien oder zwangen sie zur Auflösung und übertrugen die Befehlsgewalt dem Reichsstatthalter Karl Kaufmann.

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