27. April 2018
Magazin

Upcycling trifft Strick

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Upcycling trifft Strick

Mode

Hip-Hop-Mode: Die „Swaaga”-Kollektion kombiniert Casual-Design mit Strick FOTOS: ANNALENA SKÖRL MAUL
Hip-Hop-Mode: Die „Swaaga”-Kollektion kombiniert Casual-Design mit Strick FOTOS: ANNALENA SKÖRL MAUL
Mode, die etwas bewegen will: Annalena Skörl Maul, Modedesignerin aus Altona, entwirft ganz besondere Kollektionen. Ihre erste Linie„Swagga“–ausgefalleneStrickwear– überzeugte sogar Stella McCartney beim Wettbewerb „Designer for Tomorrow“. Ihr neuester Clou sind Stücke aus Resten. Wir sprachen über Achtsamkeit, Streetstyle und Verschwendung.

Modedesignerin und Dozentin an der HAW: Annalena Skörl Maul
Modedesignerin und Dozentin an der HAW: Annalena Skörl Maul
Annalena, deine neue Kollektion heißt „Smash-Up Meal – das große Resteessen“. Du verwertest dabei Stoffreste und kreierst daraus neue Mode. Was hat dich dazu inspiriert?

Mich hat erschüttert, wie viel Lebensmittel und Kleidung wir wegwerfen. Wir Deutschen produzieren im Jahr 800.000 Tonnen Kleidermüll. Zalando hat gerade die neue Kollektion „RE:CYCLE“ in Kooperation mit den Designern Viktor & Rolf herausgebracht. Dabei setzen sie auf Aplikationen, gefertigt aus Stücken der vergangenen Saison. Das ist eine gute Idee. Ich gehe da noch einen Schritt weiter und stelle ganze Kleidungsstücke aus meinen Woll-, Jersey- und Jeans-Resten her, darunter Jacken, Pullover und Jumpsuits.

Jette Joop und Heidi Klum haben bereits mit Disountern Modelinien auf den Markt gebracht. Was hältst du davon? Ist das achtsam für dich?

Nicht wirklich. Klar ist es schön, wenn Mode für jeden erhältlich und auch noch bezahlbar ist. Die Discounter können eben in großen Mengen produzieren, deswegen können sie preiswerte Markenmode anbieten. Aber ich glaube nicht, dass die Produktion für die Menschen in den Herstellerländern fair ist. Da lohnt es sich zu hinterfragen, was ist einem wichtig: günstige Mode oder faire Herstellung. Sich aber auch vor Augen zu führen, dass in Herstellerländern, wie beispielsweise Bangladesch Menschen die Arbeit dringend brauchen, auch wenn die Bedingungen nicht immer optimal sind.

Deine Mode orientiert sich am Streetstyle, was ist denn momentan auf der Straße so angesagt?

Die 90er sind zurück. Ich nenne das den „Trashy Mix: dazu zählen Knopfhosen, Schlaghosen, Trackpants gepaart mit gelben oder violetten Oberteilen, gern als cropped Top. Gepaart mit Sonnenbrillen, die an Matrix erinnern. Meine eigene Modelinie ist allerdings eher am Hip-Hop angelehnt, also Hoodie und Baggy Pants.

Wieso kommen Modetrends immer schneller wieder auf?

Naja, man kann zum Beispiel die Hose ja nicht komplett neu erfinden. (lacht) Irgendwann kommt man eben zu den Ursprüngen zurück, wie beispielsweise der Schlaghose, aber die Teile werden neu kombiniert. Wenn man in seinen eigenen Kleiderschrank schaut, entdeckt man ja auch manchmal Stücke, die man lange unspannend fand, und plötzlich passt es wieder zum aktuellen Trend.

Muss man denn mit jedem Modetrend gehen?

Ich bin da schmerzbefreit. Ich schaue zwar, was angesagt ist, aber meine Kollektionen werden davon nicht beeinflusst. Mich inspirieren Menschen, aktuelle Themen und was in meinem Viertel so abgeht. Mein Credo lautet: Trage was dir gefällt. Bleibe authentisch.

Wo informierst du dich über Modeströmungen?

Ich finde die Bloggerszene da ganz spannend. Die leben das eins zu eins vor, was angesagt ist.


Was steht bei dir zukünftig an?

Ich nehme überwiegend an Wettbewerben teil und arbeitet weiterhin als Dozentin an der Hamburger Hochschule für angewandte Wissenschaften. Im November steht ein Wettbewerb an. Für eine Nähmaschinenfirma entwerfe ich eine Modekollektion und einige meiner Stücke werden in einem Musikvideo zu sehen sein.

Anna-Lena Walter dankt für das angenehme Gespräch.
Weitere Informationen über Annalena Skörl Maul finden Sie unter:

www.skoerl.de

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