1. September 2016
Magazin

Sicher zur Schule

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Sicher zur Schule

Aufgepasst und mitgemacht!

Mit dem Schulweg-Ratgeber geben die Verkehrssicherheitsexperten des ADAC Eltern einen hilfreichen Leitfaden an die Hand.

Eltern sollten mit ihren Kindern den Schulweg trainieren – und zwar bevor es mit der Schule losgeht. Der Schulweg-Ratgeber des ADAC gibt dazu hilfreiche Tipps.
Eltern sollten mit ihren Kindern den Schulweg trainieren – und zwar bevor es mit der Schule losgeht. Der Schulweg-Ratgeber des ADAC gibt dazu hilfreiche Tipps.
Für rund 15.000 Hamburger Kinder beginnt in diesen Tagen das Schulleben – und damit ein ganz neuer Lebensabschnitt: Von nun an gehören das Schreiben, Rechnen und Lesen zum täglichen Leben, das soziale Umfeld ändert sich, neue Aufgaben müssen bewältigt werden. Dazu gehört auch der tägliche Weg zur Schule. Gerade hier sind auch die Eltern gefordert. Im Idealfall haben sie die Teilnahme am Straßenverkehr mit ihren Kindern schon in den Wochen vor Schulbeginn geübt.

Eine sinnvolle Unterstützung und Orientierung für Eltern ist der Schulweg-Ratgeber des ADAC. Darin haben die Verkehrssicherheitsexperten des Automobilclubs die wichtigsten Punkte aufgeführt, auf die beim Weg zum Bus und zur Schule geachtet werden sollte. Bevor sich Eltern ans praktische Üben und Trainieren mit ihren Kindern machen, sollten sie sich einige Grundlagen bewusst machen:

• ABC-Schützen sind den komplexen Situationen des Straßenverkehrs nicht gewachsen und daher schnell überfordert. Schon aufgrund ihrer geringen Körpergröße sind sie im Vergleich zu Erwachsenen benachteiligt: Ihnen fehlt der notwendige Überblick über das Geschehen auf der Straße und sie werden von anderen Verkehrsteilnehmern leicht übersehen.

Tipp: Als Mutter oder Vater sollte man einmal in die Hocke gehen, um so den Straßenverkehr aus Sicht eines Sechsjährigen zu erleben. Überdies ist zu bedenken, dass die Kleinen kürzere Beine haben. Sie müssen also mehr Schritte gehen, um eine Fahrbahn zu überqueren – und das dauert länger.

• Kinder haben eine andere Wahrnehmung als Erwachsene, sie hören und sehen auf eine ihrem Alter entsprechende Art. So ist das Sichtfeld der ABC-Schützen noch deutlich eingeschränkt. Das hat zur Folge, dass sie Gefahren, die von der Seite nahen, nicht so wie Erwachsene aus den Augenwinkeln erkennen können. Auch Art und Herkunft von Geräuschen können die Kleinen noch nicht so sicher bestimmen. Schnell die Richtung zu erkennen, aus der das Motorengeräusch eines heranfahrenden Fahrzeugs kommt, ist für sie äußerst schwierig und verwirrt sie.

• Schulanfänger können in der Regel noch nicht rechts und links unterscheiden. Das ist übrigens ganz normal und daher kein Grund für die Eltern zu verzagen, wenn Tochter oder Sohn es auch nach der zehnten Übung durcheinander bringen. Rechts und links klar bestimmen können Kinder erst im Alter von etwa zehn Jahren.

• Kinder haben noch nicht die Reaktionszeit von Erwachsenen. Kommen sie in schwierige Situationen, benötigen sie zwei- bis dreimal so lange, bis sie sie reagieren.

• Der Umstand, dass Kinder – insbesondere bin der aufregenden Zeit des neuen Lebensabschnitts „Schule“ – leicht ablenkbar sind und spontan reagieren, beschwört im Straßenverkehr Gefahren hervor. Auch gilt es zu bedenken: Sechsjährige übertragen ihre Perspektive automatisch auf andere. Sie denken: „Wenn ich das Auto sehe, dann sieht der Fahrer auch mich.“

• Der ADAC rät dazu, Kinder erst nach der schulischen Radfahrausbildung mit dem Fahrrad in die Schule fahren zu lassen. Kinder lernen zwar frühzeitig und schnell, rein spielerisch ihr Fahrrad zu beherrschen, allerdings gelingt ihnen das nur, wenn sie sich ganz darauf konzentrieren können. Werden sie aber mit unvorhergesehenen, ungeübten und unbekannten Situationen und Aufgaben konfrontiert, sind sie schnell überfordert. Auch komplexere Fahrmanöver wie zum Beispiel das Linksabbiegen bereiten ihnen Probleme. Kinder sollten deshalb so spät wie möglich mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen, das heißt erst dann, wenn sie mehrere Handlungen gleichzeitig verrichten und auch auf mehrere Dinge gleichzeitig achten können. Dies lernen sie in der schulischen Radfahrausbildung, die in der Regel in der dritten und vierten Klasse angeboten wird. Die grundlegenden Aspekte, die die Verkehrssicherheitsexperten darlegen, zeigen, dass die Vorbereitung auf den Schulweg ist eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe ist und von den Eltern viel Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen erfordert.

Der Schulweg-Ratgber geht detailliert auf verschieden Situationen ein, mit denen ABC-Schützen im Straßenverkehr konfrontiert werden. Themen sind unter anderem richtiges Verhalten an einer Bushaltestelle und beim Überqueren der Straße sowie das Tragen von gut sichtbarer Kleidung insbesondere bei schlechten Wetterverhältnissen.

Die Broschüre kann auf www.adac.de als PDF heruntergeladen werden. Er findet sich dort unter Info, Text & Rat/Ratgeber Verkehr/Verkehrserziehung/Medien. Dort kann auch ein gedrucktes Exemplar bestellt werden
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