4. Januar 2016
Magazin

Ladendiebstahl mit präparierten Rucksäcken

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BEMERKENSWERTES 

Ladendiebstahl mit präparierten Rucksäcken 

Aus dem Amtsgericht  

Strafverfahren unterliegen einer klaren, stets identischen Prozessordnung, unabhängig von der Schwere eines Falles, FOTO: ©STAUKE-FOTOLIA.COM
Strafverfahren unterliegen einer klaren, stets identischen Prozessordnung, unabhängig von der Schwere eines Falles, FOTO: ©STAUKE-FOTOLIA.COM
Es ist eine Binse, dass Kriminelle wie Einbrecher oder professionelle Ladendiebe in dem Maße aufrüsten, je ausgeklügelter und raffinierter Sicherungsvorkehrungen gestaltet sind. So zählt die Masche, Taschen oder Rucksäcke mit einer Folie auszurüsten, die Sicherungen außer Funktion setzt, schon seit Längerem zur Grundausrüstung von gewieften Langfingern. Zwei eher ungeschickte Ladendiebe wurden kürzlich aus der Untersuchungshaft im Blankeneser Amtsgericht vorgeführt.

Der Aufwand ist riesig, das Ergebnis dürftig. Für jeden Angeklagten sind je zwei Kräfte aufgeboten, die sie vom Untersuchungsgefängnis ins Gericht begleiten. Jeder der beiden Übeltäter hat einen Verteidiger zur Seite. Zudem wird ein Dolmetscher gebraucht, denn die beiden Ladendiebe kommen aus Rumänien. Hinzu kommt die Grundausstattung eines Strafverfahrens mit Richterin, Anklägerin und Protokollführerin.

Die Angeklagten erzählen dieselbe Geschichte. Danach sind sie zum Arbeiten nach Hamburg gekommen, am Hauptbahnhof von zwei unbekannten Landsleuten angesprochen worden und zum Diebstahl mit präparierten Rucksäcken motiviert worden. „Ich sollte 100 Euro bekommen“, so der ältere der beiden Rumänen. Ertappt wurden die beiden Ladendiebe mit unbezahlten Jacken im Rucksack im Wert von insgesamt 2.000 Euro. Im „Diebstahlprotokoll“ sind die Marken Boss und Hilfiger genannt. Das Gericht kommt ohne Zeugen aus, denn die beiden Männer gestehen die Tat. Seine Frau und die beiden Kinder lebten in Italien, er selbst habe zuletzt bei einem Sicherheitsdienst bei der Eisenbahn gearbeitet, so der 40-Jährige. Der jüngere Angeklagte berichtet von einer früh gestorbenen Mutter und vom verschwundenen Vater. So sei er bei der Großmutter aufgewachsen. „Ich war noch nie im Gefängnis, jetzt muss ich für meinen Fehler bezahlen“, übersetzt der Dolmetscher. Trotz großer Besetzung kann ein Gericht den Wahrheitsgehalt von Angaben zur Person kaum überprüfen.

Angesichts der Geständnisse geht es bei dem Strafmaß lediglich um die Frage, ob die beiden gewerbsmäßig gestohlen haben oder nur ein „einfacher Diebstahl“ zu ahnden ist. Während die Anklagevertreterin von einem gewerbsmäßigen Diebstahl ausgeht und eine zur Bewährung ausgesetzte Haftstrafe beantragt, halten die beiden Verteidiger eine Geldstrafe für angemessen. So beantragt die Verteidigung eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen à drei Euro. Zudem erinnern die Verteidiger daran, dass ihre Klienten sehr unter der einmonatigen Untersuchungshaft gelitten hätten.

Die Richterin verurteilt beide Männer zu einer Geldstrafe von 600 Euro. Sie sollen die Strafe von ihrer Heimat aus überweisen.

Blankeneser Hospiz
Spendenaktion gestartet 

Clarita Loeck vom Blankeneser Emmaus Hospiz vor dem Spenden-Puzzle
Clarita Loeck vom Blankeneser Emmaus Hospiz vor dem Spenden-Puzzle
Menschen aus dem Hamburger Westen und auch aus ganz Hamburg engagieren sich für das Emmaus Hospiz, für das Ende Mai vergangenen Jahres an der Godeffroystraße 29 der Grundstein gelegt wurde. Um das Projekt zu finanzieren, wurden eine ganze Reihe Aktionen gestartet. Es wurden in Geschäften Spendendosen aufgestellt, es gab Benefizkonzerte und während des Blankeneser Heldenlaufes wurde Geld gesammelt. So kamen immer wieder kleine und große Spenden zusammen. Doch noch klafft eine Finanzierungslücke von 600.000 Euro. Die Summe wurde von Banken vorfinziert, soll aber möglichst scnnell abgetragen werden, um die Belastung für den Blankeneser Hospizverein möglichst gering zu halten. Die jüngste Idee stammt von der Vereinsvorsitzenden Clarita Loeck. Ein Spendenbarometer in Puzzle-Form wirbt um Unterstützung des Projektes. Immer wenn 30.000 Euro in der Spendenkasse klingeln, wird einer von 75 Puzzlesteinen auf das Bild gelegt und das Barometer auf den neuen Stand gebracht. „Je schneller das Geld zusammenkommt“, so Clarita Loeck, „desto schneller ist auch das Puzzle komplett“. Ab Herbst 2016 sollen im Emmaus Hospiz unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase betreut werden.

Kontakt:

Clarita Loeck
Telefon 86 49 29
Spendenkonto bei der Commerzbank Hamburg: IBAN DE66 2004 00000333730000
E-Mail: hospiz@blankenese.de

HAMBURGER STERNSCHNUPPE
Päckchen für Bukarester Kinder

Kiki Fehlauer, Julian Wehmann und Dr. Antje Scheffler mit Wichtelpaketen 
Kiki Fehlauer, Julian Wehmann und Dr. Antje Scheffler mit Wichtelpaketen 
Mitte Dezember lud Julian Wehmann, Gründungsmitglied der Hamburger Sternschnuppe, schon zum fünften Mal wieder bei Snacks, Glühwein, Kuchen und Kaffee zum „Mitwichteln“ ins Landhaus Scherrer ein. Der Einladung folgten viele Familien und Freunde der Hamburger Sternschnuppe. Unter anderem Kunstagentin Jenny Falckenberg und Carlo von Tiedemann. Dr. Georgeta Nyvold, Ärztin und Patin vor Ort in Bukarest, reiste eigens an, um diese Aktion zu unterstützen. Die Hamburger Sternschnuppe erfreute die kleinen Patienten, die die Weihnachtstage nicht zu Hause verbringen konnten, mit einem kleinen Gruß aus Hamburg. So rollte ein kleiner, mit Paketen voll bepackter Van der Hamburger Sternschnuppe Richtung Rumänien in die Bukarester Kinderonkologie und den anderen Kinderstationen des Fundeni Krankenhauses sowie zu dem angeschlossenen Waisenhaus.

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