21. Mai 2015
Hamburg & Umland

Wenn das Wild nicht wegläuft

Das Frühlingswetter lockt nicht nur Menschen in die grünende Natur, auch Wildschwein, Reh und Fuchs sind wieder aktiv

Achtung, Wildwechsel! Foto: TUEV_NORD_Wild

Achtung, Wildwechsel! Foto: TUEV_NORD_Wild

Das Frühlingswetter lockt nicht nur Menschen in die grünende Natur, auch Wildschwein, Reh und Fuchs sind wieder aktiv. Nicht nur dort, wo Warnschilder stehen, steigt jetzt das Risiko von Wildunfällen, wenn die Tiere auf der Suche nach frischem Gras oder neuen Revieren Landstraßen oder Autobahnen kreuzen. Fast 250.000 Unfälle mit Wild gab es allein im Jahr 2013 auf deutschen Straßen.

Dabei bleibt es meist nicht bei Schäden an Tier und Blech. „Bei Tempo 60 prallt ein kleiner Rehbock mit einer Wucht von etwa einer Tonne auf das Fahrzeug“, so Thomas Loeber, Leiter der TÜV-STATION Hamburg. „Bei einem ausgewachsenen Rothirsch sind es sogar fast fünf Tonnen – das entspricht dem Gewicht eines Elefanten.“ Die Experten der TÜV-STATION Hamburg verraten, wie man das Risiko eines Wildunfalls verringern kann und was man beachten sollte, wenn es doch zu einem Zusammenstoß kommt.

Vorausschauend fahren
„Vor allem in den Morgenstunden und der Abenddämmerung sollte man jetzt besonders aufmerksam, vorausschauend und etwas langsamer fahren“, rät Loeber, „und beide Straßenränder gut im Auge behalten.“ Nachts sollte man so häufig wie möglich mit Fernlicht fahren, denn in den Lichtkegeln wirken die Augen der Tiere wie Reflektoren und eine mögliche Gefahr lässt sich früher erkennen. „Wenn Tiere im Scheinwerferlicht auftauchen, sollte man abblenden, damit sie nicht auf das Licht zulaufen“, sagt der TÜV-Fachmann. „Kurzes Hupen kann die Tiere verscheuchen.“ Außerdem gilt: Ein Tier kommt selten allein. Bei einem einzelnen Reh am Fahrbahnrand unbedingt das Tempo drosseln – der Rest der Gruppe ist sicher nicht weit.

Die richtige Reaktion
Wenn es zu einem Unfall kommt, ist die Reaktion des Fahrers besonders wichtig, um die Folgen so gering wie möglich zu halten. „Auf keinen Fall sollte man dem Tier ausweichen“, warnt Loeber. „Bei einem Ausweichmanöver kommt der Wagen möglicherweise ins Schleudern. Man läuft Gefahr, von der Straße oder in den Gegenverkehr zu geraten.“ Daher gilt: Wenn ein Tier auf der Fahrbahn auftaucht, rasch abbremsen, gegebenenfalls abblenden und kurz hupen. Wenn das Wild nicht wegläuft und ein Aufprall unausweichlich ist, sollte der Fahrzeugführer das Lenkrad ruhig und fest halten und versuchen, die Spur zu halten – trotz aller Tierliebe. „Das Verletzungsrisiko ist so deutlich geringer für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer“, erklärt Loeber.

Den Unfall melden und dokumentieren
Wie bei anderen Unfällen auch gilt es anschließend, den Unglücksort zu sichern: Warnblinker anschalten, die Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen. Außerdem gilt die Unfallmeldepflicht bei der Polizei: „Wer den Zusammenstoß mit einem Tier nicht meldet, selbst wenn das Tier ihn überlebt hat, begeht Fahrerflucht“, warnt Loeber. Die Polizei verständigt auch den zuständigen Jäger, der sich um das angefahrene Tier kümmert. „Bei Schäden am Auto ist es zudem sinnvoll, den Schaden für die Versicherung zu dokumentieren“, rät der Stationsleiter. Die Experten an der TÜV-STATION Hamburg können mit einem Schadengutachten helfen.

TÜV-STATION Hamburg
Große Bahnstraße 31, 22525 Hamburg
Mehr Informationen finden Sie unter: www.tuev-nord.de

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