14. Mai 2018
Hamburg & Umland

Polizeieinsatz: Verdacht der Freiheitsentziehung in Bahrenfeld

Bahrenfeld

Symbolbild – Aufschrift „Polizei“ auf Uniform

Foto: depositphotos.com / Lukassek

Bahrenfeld. Eine 22-jährige Afghanin soll von ihren Eltern gegen ihren Willen von Dänemark nach Hamburg verschleppt worden sein. Nach anfänglicher Zusammenarbeit mit der Polizei verweigert die junge Frau nun jegliche Aussage. 

Am 11. Mai 2018 erschien um 6 Uhr ein Mann am PK 14. Der aus Afghanistan stammende Mann gab an, dass er in Dänemark leben würde und soeben aus Aarhus nach Hamburg gefahren sei. Er äußerte die Befürchtung, dass seine 22-jährige Lebensgefährtin von ihren Eltern am 10. Mai gegen 0.49 Uhr nach Verabreichung einer Substanz gegen ihren Willen von Aarhus aus nach Hamburg verschleppt wurde. Sie soll durch die Substanz das Bewusstsein verloren haben und erst in Hamburg wieder aufgewacht sein. Er gab weiterhin an, dass er mit seiner Lebensgefährtin via Handy in ständigem Kontakt stehe. Sie bittet ihn ausdrücklich um Hilfe und wisse nicht, wo sie sei.

Während der Anzeigenaufnahme nahm das PK 14 mit dem Kriminaldauerdienst Kontakt auf. Der entführten Frau gelang es, Fragmente ihres Aufenthaltsortes sowie Bilder aus dem Fenster der besagten Wohnung in Hamburg an ihren Lebensgefärten zu übermitteln. Der Kriminaldauerdienst konnte mit Beamten des PK 25 zusammen den Aufenthaltsort der Frau in der August-Kirch-Straße ermitteln. Beamte des PK 25 wurden zum besagten Ort, einer Wohnung der Großeltern, entsandt.
Die Frau wurde dort  vor Ort angetroffen und dem PK 25 zugeführt. Die Eltern (54 Jahre und 49 Jahre) konnten ebenfalls vor Ort angetroffen und vorläufig festgenommen werden.

Das Landeskriminalamt (LKA) 123 wurde zeitnah vom Kriminaldauerdienst in Kenntnis gesetzt und entsandte zwei Beamte zum PK 25. Ein zuvor angeforderter Arzt entnahm der entführten Frau auf freiwilliger Basis eine Blutprobe zur späteren Beweisführung. Zeitgleich wurde mit der Polizei Dänemark Kontakt aufgenommen. Dort war der Sachverhalt ebenfalls bekannt. Diese erklärten, später die weitere Sachbearbeitung übernehmen zu wollen.

Anschließend wurde die Staatsanwaltschaft Hamburg zum Abgleich weiterer Maßnahmen in Kenntnis gesetzt. Zunächst sollte die entführte Frau zur Sache vernommen werden. Nach Belehrung erklärte diese plötzlich, keine Angaben mehr gegen ihre Eltern machen zu wollen.

Ihr Lebensgefährte war zwischenzeitlich ebenfalls am PK 25 erschienen und wollte nun ebenfalls keine Angaben mehr zur Sache machen. Beide wurden nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Hamburg aus dem PK 25 entlassen.

Mit den Eltern wurde eine eingehende Gefährderansprache durchgeführt. Auch sie machten keine Angaben zur Sache. Sie wurden abschließend vom PK 25 entlassen.

Alle Personen stammen ursprünglich aus Afghanistan und sind kriminalpolizeilich bisher nicht in Erscheinung getreten.
Die Sachbearbeitung des LKA 123 dauert an.

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