18. August 2017
Elbvororte

Von der Leyen in Blankenese: „Traditionen müssen hinterfragt werden“

Die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Blankenese: Am Donnerstag eröffnete sie in der Führungsakademie der Bundeswehr einen Workshop zum Thema Traditionserlass

Foto: depositphotos / S_Kohl

Die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Blankenese: Am Donnerstag eröffnete sie in der Führungsakademie der Bundeswehr einen Workshop zum Thema Traditionserlass. 

Hoher Besuch am Donnerstag in den Elbvororten: Verteidigungsministerin von der Leyen besuchte die Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg-Blankenese und eröffnete dort einen Workshop, der den Umgang mit Traditionen neu ausrichten soll. Die Bundeswehr ist in den vergangenen Jahren durch das Verhalten einzelner Soldaten in Deutschland zunehmend unter Druck geraten. Dabei sollten vor allem nationalsozialistische Symbole und rechtsextremes Verhalten immer wieder eine Rolle gespielt haben.

Von der Leyen in Blankenese: „Wehrmacht kann nicht traditionsstiftend sein“

Dass sich die Bundeswehr mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der Vergangenheit schwer tat, beweist die Tatsache, dass das Hakenkreuz erst 1982 in der Bundeswehr verboten wurde – es sei denn, es dient schulischen Zwecken. „Bewahrtes und Bewährtes muss hinterfragt werden“, so von der Leyen. Danach sollen historische Kenntnisse, historisches Bewusstsein und Differenzierung auf die neue Tagesordnung kommen. Gleichzeitig mahnte die Ministerin zur Geduld. Ein solcher Aufarbeits- und Schulungsprozess brauche Zeit: „Das Thema verträgt keine Eile“. Nach Hamburg sind im Laufe des Jahres weitere Workshops in Koblenz, Potsdam und Berlin geplant.

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