10. Juli 2014
Elbvororte

Kleine Lateiner am Gymnasium Christianeum

Das Christianeum gilt in den Elbvororten als Hort bürgerlichen Bildungsstrebens, in dem selbstverständlich Latein die erste Fremdsprache ist

Die markante Architektur des Christianeums. (Foto: Alexandra Grossmann)

Das Christianeum gilt in den Elbvororten als Hort bürgerlichen Bildungsstrebens, in dem selbstverständlich Latein die erste Fremdsprache ist. Schüler können dann hier die Abiturprüfung auf Lateinisch, Englisch, Griechisch oder Russisch ablegen.

Neben des altsprachlichen Profils ist das Christianeum auch für die Architektur des Schulgebäudes bekannt. Dieser futuristische Zweckbau wurde 1971 nach Plänen des Architekten Arne Jacobsen errichtet und 1972 eingeweiht. Bemerkenswert ist das Pavillon-System, das fast völlig ohne tragende Innenwände auskommt. Betonträger betonen die Horizontale und rahmen die gesamte Schule in einen rechteckigen Kasten ein.

Gegründet 1738 in Altona

Neben Altsprachlichkeit und Architektur hat das Christianeum auch eine reiche Historie. Es wurde bereits 1738 in Altona gegründet, in namentlicher Anlehnung an den dänischen König Christian VI. Der Monarch verlieh der Schule ein eigenes Siegel (Pflanzen auf einem Hügel unter einer strahlenden Sonne), das noch heute als Logo der Schule verwendet wird. Die erste Abiturprüfung gab es 1853. Anfang des 20. Jahrhunderts gewannen die Naturwissenschaften an Bedeutung. Das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern wurde kooperativer, die Idee der Klassenfahrt kam auf. 1936 bezog das Gymnasium einen Neubau in Othmarschen (Behringstraße), das 1971 dem Bau des neuen Elbtunnels weichen musste. Noch heute ist das Tor des ersten Schulgebäudes als museales Artefakt am neuen Schulgebäude zu sehen.

Die Bibliothek

Historisch bedeutsam ist auch die Bibliothek. Sie geht zurück auf den Nachlass des Altoaner Theologen Johann Otto Glüsing, der über die Jahrhunderte immer weiter ergänzt wurde. 1891 verfügte die Bibliothek bereits über fast 30.000 Bücher. Heute ist sie die wohl größte Schulbibliothek Deutschlands.

Das Christianeum heute

Heute besuchen über 1.100 Schüler das Christianeum und werden von etwa 100 Lehrern unterrichtet. Neben Sprachen und Naturwissenschaften bietet die Schule auch ein reiches kulturelles Angebot. Die „Brass-Band“ etwa, die international auftritt, ist das größte Jugendblasorches-ter Deutschlands. Das Literarische Café ist seit 1994 zu einem überregional bekannten Ort für musische Veranstaltungen geworden.

Otto-Ernst-Straße 34, Telefon: 42 88 82 80, www.christianeum.org

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