1. April 2016
Elbvororte

Kundenzentrum Blankenese wird „wegdigitalisiert“ (April, April)

Ja,  wir haben uns am 1

Alles digital, oder was? (Foto: © GaudiLab, depositphotos)

Ja,  wir haben uns am 1. April mit unserer Meldung über das bald schließende Kundenzentrum Blankenese einen kleinen Scherz erlaubt. Sämtliche Kundenzentren im und außerhalb des Bezirks Altonas, stehen natürlich weiterhin, wie gewohnt für alle Bürgerinnen und Bürger Hamburgs zur Verfügung. Ab hier beginnt die komplette Scherzmeldung:

Das Kundenzentrum Blankenese soll ab 1. Mai als erste behördliche Einrichtung in Hamburg komplett digitalisiert werden und damit im räumlichen Sinne schließen. Das neue Vorzeige-Projekt erntet allerdings auch jede Menge Kritik…

Schon im Mai soll das Kundenzentrum Blankenese auf dem neuen Areal hinter dem S-Bahnhof schließen. Dafür können sich alle Blankeneser ab dem 1. Mai 2016 unter www.kundenzentrum-blankenese.de mit ihrer Personalausweisnummer einmalig registrieren, um so alle Dienste des Kundenzentrums nutzen zu können. Außerdem wurde für das Pilotprojekt eine App entwickelt, die zum selben Zeitpunkt in allen bekannten App-Stores herunterzuladen ist.

„Internet hat doch fast jeder.“

Sollte das Pilotprojekt in Blankenese erfolgreich sein, soll das neue System noch in 2017 komplett in ganz Altona umgesetzt werden. „Wir freuen uns, die bereits seit langem vorhandenen technologischen Möglichkeiten, endlich in die Praxis umsetzen zu können“, so Altonas Bezirksamtsleiterin Dr. Liane Melzer. Auf Nachfrage, wie denn Blankeneses Bürgerinnen und Bürger ohne Internetanschluss in Zukunft die Dienste des Kundenzentrums nutzen können, entgegnete Melzer: „Einen Internetanschluss hat doch fast jeder. Die Kundenzentren außerhalb Blankeneses bleiben aber in der Übergangsphase weiterhin auch für Blankeneserinnen und Blankeneser geöffnet.“

Natürlich ruft eine solche Veränderung auch die Kritiker auf den Plan. Die weiteren Kundenzentren bleiben für Blankeneser  ohne Internetanschluss zwar geöffnet, allerdings muss der Nachweis erbracht werden, dass der Internetanschluss für den betroffenen Haushalt nicht durchführbar ist. Einen solchen Nachweis in Hamburg zu erbringen, dürfte angesichts der technisch hervorragenden Infrastruktur unmöglich sein. Ein persönlicher Service in anderen Kundenzentren wird also nur noch in der Theorie möglich sein.

Online-Voting zur Bundestagswahl 2017?

Die Stadt Hamburg hat sogar noch größere Visionen, wenn es um die Digitalisierung ihrer Behörden geht. Sollten die Pilotprojekte erfolgreich verlaufen, könnte Hamburg nach der jüngsten Aussage des Landeswahlamts, zur nächsten Bundestagswahl 2017 das erste Bundesland sein, in dem die Stimmen ausschließlich online abgegeben werden.

Unglaublich? Richtig: April, April!

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