31. März 2017
Magazin

THEMA: Macht euch locker!

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LOUISAS THESEN

THEMA: Macht euch locker!

Louisa Heyder schreibt in diesem Monat die Glosse
Louisa Heyder schreibt in diesem Monat die Glosse
Nanu, wo ist denn Herr Holzhäuser geblieben? Der hat sich für diesen Monat aus seiner Glosse zurückgezogen und überlässt das Feld einer Frau. Einleuchtend also, dass es diesmal um ein typisches Frauenthema geht: Feminismus. Ich bin weder eine „Emanze“ noch benötige ich übermäßiges Gendering in der deutschen Sprache. Angela Merkels obligatorisches „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger“ erscheint noch einigermaßen sinnvoll, aber bei Hinweisschildern in Schulen à la „Lehrerinnen- und Lehrerzimmer“ hört es auf. Unnötig, kompliziert, bisweilen sprachlich unästhetisch und einfach nur nervig ist solcherlei aufgesetzte Political Correctness. Wenig korrekt ging es kürzlich allerdings beim Eklat um Schauspielerin Emma Watson zu. Die aparte Engländerin ließ sich für die Zeitschrift „Vanity Fair“ in einem Rock und einem kurzen, grob durchbrochenen Häkel-Jäckchen ablichten, wobei sie nichts darunter trug. Ja, wirklich – nichts darunter!

Auf diesem Foto konnte man den unteren Bogen ihrer rechten Brust erkennen, was Modedesigner als „underboob“ bezeichnen, der Rest des Busens aber blieb verdeckt. Selbsternannte Feministinnen im Internet sahen nun in dem bewussten Busenblitzer eher einen Verrat an der so hart erkämpften Emanzipation als eine modische Variation oder eine künstlerische Fotografie. Erbost kreischten die aufgeregten Damen „hypocrisy“ – Heuchlerin – in Großbuchstaben durch das Netz. Angeführt von der englischen Radiomoderatorin Julia Hartley-Brewer diskutierten sie, wie sich eine UN-Botschafterin für Frauenrechte ernsthaft für Derartiges hergeben könne. Ein solches Verhalten entspreche nicht Emmas Rolle und ihren Werten.

Komisch nur, dass der mit Gaffa-Tape zusammengeklebte Busen von Kim Kardashian niemanden stört, obwohl das It-Girl häufig sogar deutlich mehr zeigt als Watson – und offensichtlich weniger seriös. Vom Kardashian-Po möchte ich erst gar nicht anfangen. Warum melden sich da keine Feministinnen zu Wort? Und was ist mit den nackten Busen der Femen-Bewegung? Dort wird die bemalte Brust sogar zum feministischen Statement. Von gleicher Beurteilung kann also keine Rede sein. Ist gelebter Feminismus eine Rolle, in der jegliche Abweichung vom stereotypen Bild abgelehnt wird? Wird nur brav-seriös oder vorlaut-ordinär toleriert? Kann eine Frauenrechtlerin nur dann authentisch sein, wenn sie entweder ihre Weiblichkeit verhüllt oder komplett blank zieht? Nein, es gibt durchaus auch Zwischenformen.

Die feministischen Anfeindungen haben sich im Watson-Fall als falscher Feminismus herausgestellt und sind schlicht ein Zeichen von Prüderie und Engstirnigkeit. Sie beweisen, dass im Jahr 2017 auch Frauen mit zweierlei Maß messen. Bedeutet Emanzipation nicht auch, dass frau sich kleiden oder verhüllen kann, wie sie möchte? Mädels, macht euch mal locker!

Kontaktanzeige mit 34 Zuschriften

Betr.: „Ja, nein, vielleicht …“, Partnersuche (KLÖNSCHNACK, 3.2017)

Der Artikel über eine neue Partnerschaft war sehr interessant! Aber für alle, die sich nicht an Portale trauen oder kein Internet haben, wäre der Hinweis wichtig, dass man auch eine Kontaktanzeige im KLÖNSCHNACK mit Erfolg aufgeben kann. Wie Sie vielleicht noch wissen, habe ich im Mai 2003 eine Kontaktanzeige aufgegeben, auf die ich 34 Zuschriften erhalten habe. Die Zuschrift Nr. 4 hat gewonnen und im April 2017 sind wir nun zehn Jahre glücklich verheiratet.
REGINE UND JÜRGEN BADE RISSEN

Angriff und ran da!

Betr.: „Ja, nein, vielleicht…“, Partnersuche (KLÖNSCHNACK, 3.2017)

Mit Erstaunen habe ich Ihren Artikel zum Thema Partnersuche gelesen. Warum machen es sich sonst ganz vernünftige Menschen so schwer? Meinen Zeitgenossen rufe ich zu: Wenn ihr was wollt, müsst ihr rangehen. Gerade die oft unnahbar erscheinenden Damen bedürfen häufig der Zuwendung. Also: Angreifen und ran. So halte ich es heute noch. Ob im Hotel de Paris in Monte Carlo, der Transibirischen Eisenbahn oder bei den Eskimos.
HANS HADDOCK, BAHRENFELD

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