1. Juni 2017
Magazin

Monet des Nordens

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KUNST & KÖNNEN 

Monet des Nordens

Die Kuratorinnen Verena Fink und Nicole Tiedemann-Bishop vor einem Werk Eitners
Die Kuratorinnen Verena Fink und Nicole Tiedemann-Bishop vor einem Werk Eitners
Ernst Eitner (1867–1955) malte das Licht, im Hafen, am Elbstrand und im Alstertal. Geboren in Hamburg, holte ihn Kunsthallendirektor Lichtwark aus Karlsruhe zurück, mit einem Dutzend junger Impressionisten, die ausschwärmten, um Hamburgs Umgebung auf Leinwand zu bannen.

„Kennen Sie Monet?“, hatte Lichtwark eher rhetorisch gefragt und Eitner graste mit seinem engsten Freund Arthur Illies das Alstertal nach Motiven ab. Farbwerte sollten erscheinen, die nicht in der Natur, wohl aber in den malerischen Ideen sprudelten. Im Kunstverein wurde heftig gegen diese „Schmieralien“ protestiert. Die Maler konterten als Künstlerklub, ernteten sogar Lob von Max Liebermann. Eitner gab Malunterricht. Endlich konnte er mit „Frühling“ Lichtwark begeistern. Mit dem Verkauf finanzierte er das Haus in Hummelsbüttel.

Der aufkommende Expressionismus vollzog bei Lichtwark einen Sinneswandel,der Eitner in eine tiefe Krise stürzte. Jetzt widmet er sich städtebaulichen Motiven: Ziegeleien, Fabriken und U-Bahnbrücken. Freunde beschrieben ihn als schwierigen Charakter, verbittert und niedergeschlagen. Die Ehrenprofessur zum 50. Geburtstag steigerte die Leuchtkraft in seinen Bildern, allein die Frische fehlte. 1942 gewährte ihm der Reichsstatthalter eine jährliche Rente von 3.000 Mark.

Seinen 150. Geburtstag ehrt das Jenisch Haus mit der Ausstellung „Ernst Eitner. Monet des Nordens“. Teodor Petrache

Bis 12. November, Baron-Voght-Straße 50, Othmarschen

Gibt es automatische Bilder?

Sie werden auch als „Monotypien“ bezeichnet: Einmaldrucke in leuchtenden Farben. Verwaschungen erzeugen zufällige Strukturen, die dem Betrachter zunächst abstrakt erscheinen, die in ihm aber dann gestaltliche Assoziationen hervorrufen. Sie sind also nicht ganz automatisch, sondern werden vom Maler Henry Tiemann in Farben und Flächen vorgedacht. Zu sehen im Brillenhaus.

Bis 19. Juni, Am Kiekeberg 1, Blankenese

Bilder von Heiner Tomhave

„Gehöft am Teich“
„Gehöft am Teich“
Der Maler Heiner Tomhave stellt auch im Juni in seiner Wohnung Bilder aus. Zu sehen sind Aquarelle mit Motiven aus Norddeutschland und England.

Der gebürtige Harsefelder arbeitete zunächst als Architekt, wandte sich dann der Malerei zu und produzierte über die Jahrzehnte mehr als 500 Werke. 60 davon sind nun zu kaufen. Fr./Sa./So., 10 bis 12 Uhr.

Bei der Rolandsmühle 19, Othmarschen

Boelter Immobilien GmbH

Vortrag: Max Pechstein

Max Pechsteins künstlerische Entwicklung spiegelt beispielhaft die wichtigsten Umbrüche der deutschen (Kunst-)Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Von der Geburt des Expressionismus im Kreise der Dresdner Brücke-Künstler über den erfüllten Traum von der Südseereise bis hin zur Katastrophe des Ersten Weltkrieges; vom Neubeginn der 20er Jahre über die innere Emigration während des Nationalsozialismus bis hin zum Wiederaufbau der Berliner Kunstszene in der Nachkriegszeit. Mit der umfassenden Werkschau im Bucerius Kunst Forum wird zum ersten Mal in Hamburg das Lebenswerk eines der erfolgreichsten deutschen Künstler gewürdigt. Dr. Katharina Ferus wirft in der Elbschloss Residenz einen virtuellen Blick in die Ausstellung und stellt einzelne Werke vor. Eintritt 5 Euro.

Do., 22. Juni, 16 Uhr, Elbchaussee 374, Nienstedten

Überall blühen Rosen

Ein Bild von Jana Osterhus
Ein Bild von Jana Osterhus
In der Elbschlossresidenz sind Bilder der jungen Künstlerin Jana Osterhus zu sehen. Die Werke sind üppig und farbenprächtig, von hoher technischer Qualität.

Bis 16. Juli, Elbchaussee 374, Nienstedten

Tischlerei Thomas Raab

Viel Kunst beim Tag der offenen Ateliers

Plastik von Izais Couto
Plastik von Izais Couto
Über 40 Künstler zeigen in der Bildhauerwerkstatt Tonart13 Malerei, Skulpturen, Plastiken Schmuck, Design und vieles mehr. Am Tag der offenen Ateliers öffnen alle Beteiligten ihre Arbeitsstätten, suchen das Gespräch zum Besucher und zeigen, „wie und wo Arbeiten entstehen“

So., 25. Juni, 11-17 Uhr, Leverkusenstraße 13, Altona

Korrektur

Die Ausstellung mit Werken von Karl Ballmer (KLÖNSCHNACK 5/2017) findet im Ernst Barlach Haus im Jenischpark statt und nicht, wie angegeben, im Ernst Barlach Museum in Wedel. Wir bedauern den Fehler.

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