2. Januar 2017
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„Ausgezeichnetes“ Jahr für die Dienstleister in Norddeutschland

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Wirtschaft

AGA
„Ausgezeichnetes“ Jahr für die Dienstleister in Norddeutschland

Die Creditreform Hamburg von der Decken & Wall KG und der AGA Unternehmensverband haben Mitte Dezember ihre Konjunkturstudie „DiNo 2016 – Dienstleistungssektor in Norddeutschland“ vorgestellt. Aus ihr geht hervor, dass die Dienstleistungsbranchen in Norddeutschland ein hervorragendes Jahr 2016 verzeichnen können und auch für die Zukunft optimistisch sind. Der Umsatz in den Branchen stieg 2016 um 4,5 Prozent (2015: 3,3 Prozent) und die Unternehmen haben rund 60.300 neue Stellen geschaffen. „Die unternehmensnahen Dienstleister können auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2016 zurückschauen: Ein kräftiger Umsatzschub, gepaart mit einem deutlichen Stellenaufbau machen die Dienstleister zu einem Garanten unseres wirtschaftlichen Erfolgs in Norddeutschland“, erklärten Nikolaus von der Decken, Geschäftsführer Creditreform Hamburg von der Decken & Wall KG, und Dr. Hans Fabian Kruse, Präsident des AGA-Unternehmensverbandes, in Hamburg bei der Vorstellung der Studie. „Was uns besonders zuversichtlich stimmt ist, dass die Branchen diesen Optimismus auch mit in das neue Jahr nehmen.“

Ursprünglich hatten die Dienstleister für 2016 ein Stellenplus von 23.000 Jobs geplant – tatsächlich wurden es 60.300 Stellen, was einem prozentualen Zuwachs von 3,8 Prozent entspricht (2015: 2,2 Prozent). 2017 soll sich die Zahl der Beschäftigten noch einmal um 2,5 Prozent oder 39.100 neue Jobs erhöhen. Besonders erfolgreich stellt die Informationstechnologie Mitarbeiter ein: In diesem Jahr waren es schon 5,1 Prozent und 2017 sollen es noch einmal 6,8 Prozent werden. Der DiNo-Indikator, der die Einschätzung der gegenwärtigen sowie der erwarteten Umsatz- und Gewinnlage zusammenfasst, stieg von 132 auf 137 Punkte.

Der Umsatz des unternehmensnahen Dienstleistungssektors stieg um 4,5 Prozent. Die Unternehmen der Finanzdienstleistungen und Informationstechnologie konnten ihren Umsatz mit 6,3 beziehungsweise 7,0 Prozent besonders kräftig steigern. Für 2017 prognostizieren die Unternehmen ein Umsatzplus von 4,3 Prozent.

Als alarmierend bezeichnete Dr. Kruse den Mangel an Fachkräften in den Branchen: 46 Prozent der Unternehmen suchen aktuell Fachpersonal – vor einem Jahr waren es noch 40 Prozent. „Die Suche nach gut ausgebildeten Mitarbeitern kostet Zeit, Geld, bindet Ressourcen und bei einem Misserfolg gehen Aufträge verloren und damit Umsatz und Gewinn. Und wir stehen erst am Anfang des demografischen Wandels. Die Probleme werden sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen“, so Dr. Kruse.

Hamburgs Dienstleister mit sehr guten Kennzahlen 2016 konnten die Dienstleister in der Hansestadt einen Umsatzzuwachs von 4,2 Prozent realisieren (2015: 2,7 Prozent). Für das kommende Jahr prognostizieren die Hamburger Dienstleister ein weiteres Umsatzplus von 4,5 Prozent. Die Gewinnerwartung liegt 2017 bei plus 2,1 Prozent. Beim Personal soll 2017 mit 3 Prozent weiter aufgestockt werden – das entspricht 11.900 Stellen. 2016 waren es 3,9 Prozent oder 15.800 Stellen absolut.

Dienstleister sehen Handlungsbedarf bei der Digitalisierung Im Rahmen der Studie haben Creditreform und AGA die unternehmensnahen Dienstleister auch zum Thema Digitalisierung befragt. Das Ergebnis: 42 Prozent der Unternehmen beurteilen den Grad ihrer Digitalisierung als nicht oder nur teilweise ausreichend. 46 Prozent der Betriebe erachten die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter als nicht beziehungsweise nur teilweise ausreichend. „Die Dienstleister wissen um die Bedeutung der Digitalisierung und sind ihr positiv gegenüber eingestellt. Bis zu einer erfolgreichen Implementierung der Digitalisierung in den Unternehmen ist aber noch viel zu tun“, sagte Nikolaus von der Decken.

HANDELSKAMMER
Wirtschaftssenioren können helfen

Für alle, die sich auf ihrem Weg in die Selbständigkeit von erfahrenen ehemaligen Unternehmern oder Führungskräften aus Industrie, Handel, Banken und Dienstleistungsberufen beraten lassen möchten, gibt es ein Angebot im Gründerzentrum der Handelskammer: Wirtschaftsexperten des Vereins „Wirtschafts-Senioren beraten – Alt hilft jung“ unterstützen Gründerinnen und Gründer mit ihrem Sachverstand im Rahmen eines monatlichen Sprechtages.

Die Mitglieder des Vereins betreuen seit Jahren jährlich 500 bis 600 Unternehmen und Existenzgründungen im Großraum Hamburg, bringen eine jahrzehntelange Berufs- und Lebenserfahrung mit und sind durch ständige Weiterbildungen auf dem aktuellen Stand. Sie kennen die Schwierigkeiten und Hürden, vor denen Unternehmer und Existenzgründer oft stehen, und wissen Wege, sie zu überwinden. Die Wirtschaftssenioren beraten unabhängig und neutral. Regelmäßig stehen die Experten von 9 bis 12 Uhr für Einzelberatungen (pro Gespräch 30 Minuten) im Gründerzentrum der Handelskammer zur Verfügung. Die Beratung ist kostenfrei.

Do., 12. Januar, 9–12 Uhr, Adolphsplatz 1, Altstadt

DGB
Niedriglöhne in Hamburg: „Mehr Tarifbindung muss die Antwort sein“

Nach Daten des Arbeitsministeriums liegt der Anteil der Niedriglohnempfänger in Hamburg bei 15,5 Prozent. Dazu Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger: „Jeder Sechste arbeitet in dieser Stadt für einen Stundenlohn von unter zehn Euro und das in Hamburg mit seinen teuren Lebenshaltungskosten. Diese Zahl zeigt, wie dringend Maßnahmen gegen prekäre Beschäftigung getroffen werden müssen. Arbeitgeber fordere ich auf, ihre Tarifflucht zu beenden und zurück in die Tarifbindung zu kommen. Das ist der wirksamste Schritt gegen Mini-Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen. Karstadt hat es zuletzt vorgemacht.“ Nach den dem DGB vorliegenden Zahlen sind in Hamburg besonders Minijobber (62 Prozent) und Menschen ohne Berufsausbildung (46 Prozent) betroffen. Bei den Branchen sticht speziell das Gastgewerbe mit 61 Prozent heraus. Katja Karger: „Wir brauchen ein grundlegendes Reformkonzept bei den Minijobs und noch mehr Anstrengungen, um Menschen für Jobs umfassend zu qualifizieren.“ Ein Blick nach Nordeuropa zeigt, wie es gehen könnte: In Dänemark liegt die Niedriglohnquote bei 8,6 Prozent, in Schweden sogar nur bei 2,6 Prozent.

KONGRESS
Business Angels in Hamburg

Hamburg wird 2018 zum Austragungsort für den nächsten Business Angels Tag. Das gaben die Organisatoren Mitte Dezember bekannt. Damit wird Hamburg zum Treffpunkt für den europaweit größten Kongress für die Bereiche Innovation, Finanzierung und Start-ups, der alle zwei Jahre stattfindet. Aus Sicht der SPD-Fraktion ist die Hansestadt für diese Art von zukunftsorientierter Veranstaltung genau der richtige Standort. Dazu Dr. Joachim Seeler, Fachsprecher Finanzwirtschaft: „Im Bundesländervergleich verzeichnet unsere Stadt die zweitmeisten Unternehmensgründungen. Die zahlreichen Initiativen, wie zum Beispiel der Innovationsfonds der Innovations- und Förderbank, die Venture Capital Offensive der Handelskammer oder auch die von der Stadt geförderte Vernetzungsplattform next.media unterstreichen das große Engagement für innovative Startups in Hamburg.“

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