4. Mai 2015
Magazin

Wie aus Abfall Geld wird 


UNTERNEHMER 

Wie aus Abfall Geld wird 

Ein Besuch 

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Auf dem Stellinger Gelände des Unternehmers Horst Dörner wird sortiert und gesammelt 
Einmal im Jahr führt Horst Dörner durch die Recyclinganlage in Stellingen. Die Besucher kommen dabei aus dem Staunen kaum heraus. So raffiniert werden auch kleinste Teile voneinander getrennt.

Laien nennen es Abfall oder Bauschutt. Für den Unternehmer Horst Dörner sind es Wertstoffgemische. Lastwagen um Lastwagen rollen auf das Gelände an der Lederstra-e. In einer weltweit einzigartigen Anlage werden hier Papier, Plastik, Mineralien, Metalle und Holz voneinander getrennt. Rund 180.000 Tonnen Abfall/ Wertstoffgemische werden jährlich sortiert und aufbereitet. Nur was beim besten Willen nicht wieder gebraucht werden kann, geht in die Müllverbrennung. „Wir machen aus Dreck Geld“, sagt Horst Dörner, Chef von insgesamt 900 Mitarbeitern an acht Standorten und mit einem Jahresumsatz von 170 Millionen Euro.

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Durch zahllose Förderbänder und ausgeklügelte Formen des Trennens wird jedes verwertbare Material gesammelt
Ein ausgeklügeltes System aus Förderbändern, Wasserbecken, einem riesigen Magneten und Sortiermaschinen trennt auch die noch so kleinen Teile voneinander. Ganz ohne Menschen geht es aber auch hier nicht. Am Ende der Sortieranlage stehen Arbeiter und prüfen, wie gut die Maschinen ihre Arbeit getan haben. Denn ganz ohne emsige Hände und geschulten Blick geht es hier nicht. „Zum Schluss“, sagt Horst Dörner, „kommt der Mensch.“
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Horst Dörner
Die Männer an den Bändern sind von Staub und Lärm umhüllt. Rastlos sortieren sie, das Band läuft ebenso emsig. Ein wenig erinnern die Bänder an Rudi Carells Quizsendung „Am laufenden Band“. Nur liegen auf dem Band keine Gewinne, sondern bunt gemischter Abfall.

Jährlich 180.000 Tonnen Wertstoffgemische

Vor rund 90 Jahren gegründet, zählt der Familienbetrieb Otto Dörner heute zu den führenden privaten Unternehmen in den Bereichen Entsorgung, Wertstoffhandel, Kies und Sand sowie Deponien und Bodensanierung. Täglich sind 220 Lastwagen an 30 Standorten in Norddeutschland unterwegs. Wer nicht wei-, wohin mit dem Abfall, der ruft das Unternehmen Otto Dörner. „Jedes Kind in Hamburg hat schon mal Otto Dörner gespielt“, sagt der Unternehmenschef lächelnd.

Rund um die Uhr kann heute online bei Otto Dörner ein passender Behälter für den Bauschutt oder Gartenabfall bestellt werden. Das reicht vom einen Kubikmeter fassenden Sack über Klein- bis hin zum Abrollcontainer mit 35 Kubikmetern. Dabei geht das Thema Recycling weit über den vordergründigen Aspekt des Entsorgens hinaus. „Wir gewinnen so Rohstoffe in einem sonst rohstofflosen Land.“

Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de

www.doerner.de

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