MELDUNGEN
Politik
OSTERFEUER
Strenge Regeln – nicht höher als fünf Meter
FÜNF FRAGEN AN . . .
Anne Krischok
Frau Krischok, wie erklären Sie sich die plötzliche Begeisterung für Martin Schulz?
Martin Schulz bringt frischen Wind in die Politik und spricht mit seinen Themen vielen Menschen aus dem Herzen: Viele Menschen spüren, das etwas nicht stimmt in Deutschland und es zunehmend weniger Chancengleichheit gibt. Deshalb wollen die Menschen kein „Weiter so“, sondern jemanden, der sich leidenschaftlich für sie einsetzt.
Glauben Sie, dass der derzeitige Trend zugunsten der SPD nur ein Strohfeuer ist?
Nein. In Deutschland hat sich zum ersten Mal seit Langem eine Wechselstimmung aufgebaut! Martin Schulz wird als echte Alternative zur bisherigen Regierungschefin wahrgenommen. Er ist unverbraucht und da rüber hinaus authentisch und glaubwürdig.
Wie schon seine gescheiterten Vorgänger setzt Schulz auf das Thema „Gerechtigkeit“. Kann das diesmal funktionieren?
Ja, da bin ich ganz sicher: Bekannte Ökonomen erklären inzwischen, dass die Gewinne und die Risiken der Globalisierung ungerecht verteilt werden – vor allem auch in unserem Land – und dass dies die Gesellschaft immer mehr destabilisiert. Das erfahren viele Menschen sehr konkret in ihrem Alltag. Deshalb stellt Martin Schulz jetzt das Thema soziale Gerechtigkeit zurecht in den Mittelpunkt. Er steht für die notwendigen politischen Veränderungen in unserem Land: hin zu einem gerechteren Deutschland.
Schulz bedient bislang vor allem Gefühle. Substanzielles vermeidet er. Wird er das bis zum Wahltag durchhalten können?
Soziale Gerechtigkeit ist kein Gefühl, sondern ein Kernthema der SPD. Martin Schulz wird da auch sehr konkret, z.B. wenn er Korrekturen an der Agenda 2010 fordert. Die SPD wird die Bürger ganz sicher nicht im Unklaren darüber lassen, was sie anders als CDU/CSU machen will! Schließlich wollen wir die Bürger für einen Regierungswechsel gewinnen und nicht für ein „Weiter so“ mit GroKo.
Schulz kann nur unter einer Rot/Rot/ Grün-Koalition Bundeskanzler werden.
Sieben Monate vor der Wahl ist mit Sicherheit der denkbar schlechteste Zeitpunkt für eine Koalitionsaussage. Martin Schulz und die SPD werden für ihr Programm Wahlkampf machen und versuchen, die Menschen für eine Politik des Aufbruchs zu gewinnen. Wir wollen stärkste Partei werden, und wir wollen die Regierungsverantwortung!
Fragen: Helmut Schwalbach
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Schenefelder Landstraße 85