1. Juli 2015
Magazin

Schiffe im Schlick 


SCHIFFE UND MEERE 

Schiffe im Schlick 

Fähre Blankenese-Este 

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Bis 2008 verkehrten regelmäßig Fähren zwischen Blankenese und Cranz. Mit dem  konkurs der Sietas-Werft war es damit vorbei. FOTO: H. A. PRINZ REUSS

Ein tideabhängiger Fahrplan verhindert einen regelmäßigen Fährverkehr zwischen Blankenese und Cranz. Flachgehende Schiffe könnten das ändern.
Wer denkt nicht gern an Ausflüge ins Alte Land zur Kirschenblüte, zur Maischolle in Cranz oder zum Obsteinkauf im Garten Eden des südlichen Elbufers?
Zum romantischen Erlebnis gehörte und gehört das Übersetzen per Fähre von Blankenese aus. 130.000 Fahrgäste benutzten jährlich diesen Weg – bis 2008. Dann ging die Sietas-Werft nach beinahe 400 Jahren Konkurs. Das war Grund für das Verkehrsministerium, die Bundeswasserstraße Este von Cranz zum Fahrwasser der Elbe nicht mehr zu vertiefen. Die Este-Fahrrinne verschlickt um jährlich drei Meter, wenn sie nicht ständig ausgesaugt wird.
Die Fähre konnte deswegen seit 2008 zwei Stunden vor und zwei Stunden nach Niedrigwasser nicht mehr verkehren. 2014 zählte man daher nur noch 65.000 Fahrgäste. Auf den HADAG-Fahrplänen und im Internet war und ist lakonisch zu lesen: „Der Fahrplan ist tideabhängig“. Doch der Begriff ist vielen unbekannt. Und die, die ihn kennen, wissen nicht, wann und wie lange die HADAG mit den Abfahrten aussetzt. So gibt es immer wieder viele Verdutzte, die den Viertel-Stunden-Tripp über die Elbe machen und über den „Umweg Elbtunnel“ (Empfehlung der HADAG) per Bus und Bahn in einer vollen Stunde bei doppeltem Fahrpreis zurück nach Blankenese gelangen. Oder umgekehrt. Das jedoch gilt nicht für Radfahrer, die ihre Velos nicht in Bussen transportieren dürfen. Sie müssen für den Riesen-Umweg lange in die Pedale treten.
Nun hat die Werft einen neuen Besitzer und heißt Pella-Sietas. Man baut wieder Schiffe. Das Bundesverkehrsministerium hat deshalb die Außen-Este im Februar und März 2015 aussaugen lassen, sodass auch die Fähre wieder fahrplanmäßig verkehren könnte. Doch die Kaianlagen der Werft mussten ebenfalls vom Schlick befreit werden. Auf Kosten der Werft, versteht sich. Dies geschah im Anschluss an die Außen- Este-Reinigung. Der Schlick im Werfthafen wurde gelockert und sollte mit der Ebbe abfließen. Ein wesentlicher Teil setzte sich gleich wieder in der frisch gereinigten Fahrrinne der Außen-Este ab. Heute verkehrt die Fähre drei Stunden vor und eine Stunde nach Niedrigwasser nicht.
Die HADAG operiert immer noch mit den alten Worthülsen. „Der Fahrplan ist tideabhängig!“ Das heißt – entsprechend den sich täglich ändernden Zeiten von Ebbe und Flut – ändern sich auch zwangsläufig die Fahrplan-Aussetzer. Die Schiffe der früheren Blankenese-Este-Reederei hatten zudem einen Tiefgang von 0,80 bis 1,10 Meter und waren für den Cranz-Verkehr besser geeignet. Die heute eingesetzten Schiffe haben einen Tiefgang von 1,90 Meter. Mit flachgehenden Schiffen könnten die Fahrplan- Aussetzer stark verringert werden.
Autor: Ronald Holst

BSC
Haspa unterstützt Jugend

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Thomas Sobania, Dr. Harald Vogelsang (Haspa), der BSC-Vorsitzende Dieter Tetzen und Metta Schade (BSC und Haspa)
Der Nachwuchs des Blankeneser Segel- Clubs (BSC) hat wieder mal Grund zur Freude: Die jungen Leute sind künftig mit neuen Booten unterwegs. „Wir danken der Hamburger Sparkasse, dass sie unsere Jugendarbeit mit 5.000 Euro unterstützt hat“, sagte Dieter Tetzen, Vorsitzender des Blankeneser Segel-Club e.V. (BSC). Er bedankte sich bei Haspa-Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang und bei Thomas Sobania, dem Leiter Vermögensoptimierung in Blankenese. Das Geld stammt aus dem Zweckertrag des Haspa LotterieSparens. Rund 150.000 Haspa-Kunden spielen jeden Monat ein oder mehrere Lose für je fünf Euro. Hiervon werden vier Euro vom Loskäufer gespart, 75 Cent für die Lotterie eingesetzt und 25 Cent fließen an einen guten Zweck. Insgesamt schüttet die Hamburger Sparkasse jährlich rund 2,7 Millionen Euro in Hamburg und Umgebung aus.

BLANKENESER ANLEGER
Neue Flaggenmasten

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Flaggen am Blankeneser Fähranleger
Ohne das langjährige Engagement von Männern wie Jochim Westphalen sähe es an manchen Ecken Blankeneses weniger schön aus. So sorgte der Blankeneser auch in diesem Jahr wieder am Rondell des Blankeneser Anlegers für wehende Flaggen. Dazu mussten neue Masten her. Möglich machten das wiederum ein groß – zügiger Blankeneser sowie der Blankeneser Bürgerverein, die die Kosten übernahmen. Ein zusätz licher Mast steht zudem am Fischerhaus an der Elbterrasse. Sorgen bereitet Jochim Westphalen die sinkende Mitgliederzahl des Förder kreises Historisches Blankenese. Hier geht es um den weiteren Ausbau des Museums.

www.blankenese.de

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