4. Januar 2016
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Klamotten per Klick?

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GESCHÄFTSLEBEN

Klamotten per Klick?

„Chez Wilma“-Gastgeberin Antonia Fahrenholtz mit einem der ersten Gäste, Amtsrichter Eckard Schweppe 
„Chez Wilma“-Gastgeberin Antonia Fahrenholtz mit einem der ersten Gäste, Amtsrichter Eckard Schweppe 
Wer geht? Wer kommt? Wie im richtigen Leben gehört der Wechsel zum Einzelhandel wie der Umtausch von Waren in der ersten Januarwoche. Hier ein kleiner Blick ins vor uns liegende Jahr.

Es klingt wie eine Binse: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Diese kleine Lebensweisheit wird im Privaten wie im Geschäftsleben immer wieder aufs Neue bestätigt. Manchmal dauert es dabei etwas länger, bis sich eine Tür öffnet. So etwa an der Blankeneser Bahnhofstraße. Seit dort „Butter Lindner“ Ostern 2014 die Regale für immer leerräumte, wartet der Immobilienbesitzer auf einen neuen Mieter.

Gleich vis-à-vis hingegen fand sich mit Britta Müller-Kirchenbauer und Sandra Kaiser in überschaubarer Zeit eine neue Mieterin. Sie eröffnet in dem ehemaligen Geschäft mit Töpfen, Pfannen und Geschirr nach längerem Umbau im Januar ein Konzeptbüro. Dabei geht es um „Bauen und Wohnen“. Hingegen steht am anderen Entrée der Einkaufsmeile das ehemalige Geschäft „Wohlfühlkunst“ seit Langem leer. Einen Steinwurf entfernt hat vor Kurzem erst Antonia Fahrenholtz das Café „Chez Wilma“ eröffnet. Mit „Elbgold“-Kaffee, Brioche und Calisson d’ Aix versorgt die charmante Gastgeberin nicht nur frankophil orientierte Kaffeehausbesucher.

Geschäfte in der Blankeneser Bahnhofstraße: Neueröffnung eines Architekturbüros im Januar, fast zweijähriger Leerstand im ehemaligen „Butter Lindner“-Geschäft, kreative Kooperation im Modegeschäft „Inelli“ von Ingrid Karwowski mit Schmuckdesignerin Sandra Böge und Kundin Julia Scheel
Geschäfte in der Blankeneser Bahnhofstraße: Neueröffnung eines Architekturbüros im Januar, fast zweijähriger Leerstand im ehemaligen „Butter Lindner“-Geschäft, kreative Kooperation im Modegeschäft „Inelli“ von Ingrid Karwowski mit Schmuckdesignerin Sandra Böge und Kundin Julia Scheel

Auch mit der Quartiersmanagerin Ina Würdemann pfiff durch das Einkaufsquartier zwischen
Blankeneser Bahnhof und Elbchaussee eine frische Brise. Wobei der Einfluss auf Leerstand und Immobilienbesitzer begrenzt sei, schränkt Ina Würdemann ein. Stehen in der Blankeneser Bahnhofstraße Geschäfte schon mal länger leer, verzeichnen die Kunden in Rissen und der Waitzstraße zumeist einen zügigen Inhaberwechsel.  „Alle Läden, die leer standen, sind schon wieder belegt“, so Veronika Glaab-Post, 1. Vorsitzende der Interessengemeinschaft Waitzstraße. „Zudem haben wir hier viele treue Stammkunden.“ So hat „Jacques Weindepot“ im einstigen Restaurant „Rodan“ das Weihnachtsgeschäft bereits mitgenommen. Budnikowsky wird sein Geschäft erweitern; Gaues, der hamburgweit expandierende Bäcker aus Hannover, eröffnet und in das einstige Traditionsgeschäft für edlen Zwirn von Ursula Ehrhardt zieht Ende Januar eine Filiale der Bäckereikette Junge ein. Hier wie dort macht sich das Internet bemerkbar. Immer mehr Konsumenten ordern ihre Klamotten gern per Klick. „Die Verfügbarkeit von Textilien ist im Internet garantiert. Das kann der Einzelhandel so nicht leisten“, so ein Blankeneser Angestellter, der nahezu seine gesamte Garderobe im Netz bestellt – und ins Büro liefern lässt.

Vor allem Massenprodukte, die überall auf der Welt erhältlich sind, haben es bei anspruchsvollen Kunden schwer. So nisten in Nischen erfolgreich kleine Produzenten, die individuell gestalten und an den Kunden bringen. Etwa wenn die Blankeneserin Sandra Böge ihren selbstkreierten Schmuck in der Boutique „Inelli“ von Ingrid Karwowski anbietet. Oder wenn Antonia Fahrenholtz im „Chez Wilma“ selbstgebackenen Kuchen serviert. Denn anders als Kunden in anonymen Einkaufszentren oder Ramschläden legt der Elbvorortler zumeist Wert auf Atmosphäre und langlebige Waren. Für viele gilt auch noch der Satz „Das Geld bleibt im Dorf“. Und das kann Nienstedten, Orthmarschen, Osdorf oder Blankenese heißen.

So lange dieser Satz gilt, werden die Türen vorübergehend geschlossener Geschäfte immer wieder geöffnet.

Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de

www.ig-rissen.dewww.blankenese-ig.dewww.waitzstrasse-hamburg.de


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