1. November 2016
Magazin

Ein hilfreiches Wrack

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SCHIFFE UND MEERE 

Ein hilfreiches Wrack

Hafenmuseum

Tiger mit einem kleinen Teil der Crew
Tiger mit einem kleinen Teil der Crew
Ohne Ehrenamtliche und Spenden verrottete so manches maritime Denkmal. Einen originellen Weg geht das Hafenmuseum: Bolzen eines Blankeneser Wracks werden veredelt und dann verkauft.

Im Oktober 1926 war der finnische Motorsegler „Polstjernan“ mit einer Ladung Holz nach England unterwegs. Im damaligen Kaiser-Wilhelm-Kanal, dem heutigen Nord-Ostsee-Kanal, explodierte der Glühkopfmotor und die Holzladung wurde in Brand gesetzt. Im Kanal wäre das brennende Schiff ein Hindernis gewesen, deshalb wurde es von einem Bergungsschlepper in der Elbmündung auf Sand gesetzt. Dort überließen ihn die Berger zunächst seinem Schicksal.
Erst eine Woche später erteilte die Versicherung einem Hamburger Schlepper den Auftrag, das Schiff zu bergen. Gemeinsam mit Fachleuten des Blankeneser Unternehmens Harmstorf wurde das Wrack ans Falkensteiner Ufer geschleppt. Es war nicht mehr zu retten. So wurde der Rumpf des Motorseglers „Polstjernan“ mit Steinen gefüllt und dient seitdem als Wellenbrecher. Bald hundert Jahre später wurden nun Bolzen des Wracks von „Freunden des Hafenmuseums“ geborgen. Die Bolzen werden veredelt und als maritime Erinnerungsstücke verkauft. Der Erlös wiederum kommt zwei an der Großen Elbstraße stehenden technischen Denkmälern zugute. Die beiden sogenannten Rollwippdrehkräne der Firma Kampnagel können Lasten vertikal und horizontal bewegen. Früher einmal gab es im Hafen über tausend solcher Kräne. Heute sind nur noch zwei erhalten. „Sie befinden sich in einem äußerst restaurierungsbedürftigen Zustand“, so Wolfgang Rieck vom Hafenmuseum. Zusammen mit Rieck waren auch der Berufstaucher Christian Schuchman, Michael Scheuermann, Bernd Schwarz und Matthias Thulesius, alle vom Verein Hafenkultur, an der Bolzenbergungsaktion am Falkensteiner Elbufer beteiligt.

Für die Restaurierung der beiden Krane werden 120.000 Euro benötigt. Startschuss für die Spendenaktion war im September.

Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de

www.hafenmuseum-hamburg.de

HAPAG LLOYD CRUISES
Zwei neue Fünf-Sterne-Expeditionsschiffe

Die Flotte der Hapag-Lloyd Cruises erhält zwei neue Schiffe. Die TUI Group, der weltweit führende Touristikkonzern, investiert in zwei Neubauten für ihre Hamburger Tochtergesellschaft Hapag-Lloyd Cruises. Die beiden neuen Fünf-Sterne-Expeditionsschiffe sollen nach 20-monatiger Bauzeit im Frühjahr und Herbst 2019 in Dienst gestellt werden. Über finanzielle Details wurde Stillschweigen vereinbart.

KAISPEICHER
„Geschichte lebendig halten“

Der erste von drei denkmalgeschützten Halbportalkränen ist kürzlich zur Elbphilharmonie zurückgekehrt. Bis Anfang der 1990er Jahre wurden mit ihnen die Kaffee- und Kakao-Säcke von den Schiffen in das Innere des Kaispeichers A verladen. Kurz darauf wurden mithilfe eines großen Schwimmkrans der HHLA zwei weitere dieser Kräne an ihren Ursprungsort zurücktransportiert und vervollständigen nun das Bild der Elbphilharmonie. Die Kräne wurden in den letzten Jahren von der Stiftung Hamburg Maritim zunächst zusammen mit dem Projekt „Jugend in Arbeit Hamburg“, dann in Eigenregie vor den 50er Schuppen saniert.

Kulturstaatsrat Dr. Carsten Brosda anlässlich der Kran-Heimkehr: „Das Fundament der Elbphilharmonie bildet der historische Kaispeicher A, der in besonderer Weise für die Geschichte des Hamburger Hafens steht. Mit den drei denkmalgeschützten Halbportalkränen erhält der historische Kaispeicher A sein altes Gesicht zurück. Uns war es bei dem Bau der Elbphilharmonie wichtig, dass das neu geschaffene Konzerthaus die Geschichte Hamburgs aufnimmt und lebendig hält.“

Joachim Kaiser, Vorstandsmitglied der Stiftung Hamburg Maritim und dort verantwortlich für die Restaurierung der Kräne, sagte: „Das neue Konzerthaus steht auf einem historischen Hafenspeicher. Ich sehe darin auch ein bauliches Symbol für die Kultur in unserer Stadt – sie kann auch nicht funktionieren ohne den soliden Sockel einer gesunden Hafenwirtschaft. Und erst die drei Halbportalkräne machen die ursprüngliche Funktion des Kaispeichers A verstehbar – ganz ohne Worte!“

LEHRBUCH
Neu aufgelegt: Sportbootführerschein See

Was muss der Prüfling wissen, was muss er können, um die amtliche Führerscheinprüfung zu bestehen? Das im Delius Klasing Verlag erschienene Lehrbuch „Sportbootführerschein See“ bietet den gesamten Lehr- und Prüfungsstoff – modern dargestellt, systematisch gegliedert und anschaulich gemacht. Hilfreich bei der Kartenarbeit: die zeichnerischen Lösungen der Aufgaben in den 15 Seekartenausschnitten.

Delius Klasing Verlag, Autoren: Overschmidt, Bark,
ISBN 978-3-7688-3484-1

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