30. Juni 2017
Magazin

Bewegung … EMS – Top oder Flop?

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SPORT

Bewegung … EMS – Top oder Flop?

Traumfigur aus der Steckdose

Hier werden auf eng anliegender, angefeuchteter Kleidung Elektroden auf Arme, Brust, Rücken und Bauch platziert. FOTO: LUNAMARINA_FOTOLIA.COM
Hier werden auf eng anliegender, angefeuchteter Kleidung Elektroden auf Arme, Brust, Rücken und Bauch platziert. FOTO: LUNAMARINA_FOTOLIA.COM
In der Fitnessbranche z.Zt. in aller Munde – ein Hype, der schon seit einigen Jahren zunehmend Menschen jeden Alters, insbesondere die jüngere Generation, in ihren Bann zieht. Aber was ist das eigentlich?

EMS (Elektromyostimulationstraining) setzt als moderne Trainingsmethode auf elektronische Muskelstimulation. Die Werbung tut ihr Möglichstes, um Studios mit einer neuen Facette auszustatten und den Zulauf massiv anzuheizen. Locksprüche wie „nur wenige Minuten Anstrengung pro Woche, dafür ein straffer Körper“, „hocheffektiv bei geringem Aufwand“, „20 Minuten statt mehrstündige Trainingseinheiten“ und Versprechungen wie „4 kg Gewichtsreduktion in 8 Tagen“ blenden allerdings nicht zu unterschätzende gesundheitliche Risiken wie Herz-/Kreislauf-Probleme oder Kopfschmerzen aus, die diese Trainingsmethode mit sich bringen kann.
Die Sportwissenschaftlerin Brigitte Hildebrandt gibt Tipps zur Gesundheit
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Unser Streben, körperliche Fitness ohne großen Zeitaufwand zu erlangen und der Wunsch nach einem Adonis-Körper – „body geshapt“ –, sind Gründe für das Erfolgskonzept vieler EMS-Studios, die wie Pilze aus dem Boden schießen. EMS-Trainierende erreichen in verhältnismäßig kurzer Zeit positive Trainingsreaktionen, das konnte inzwischen nachgewiesen werden. Und – Erfolg ist geil! Was tut es da zur Sache, dass ein paar kleine „Stromstöße“ durch den Körper gejagt werden und manchmal auch ein etwas mulmiges Gefühl aufkommt, einem stromaktivierten Kabelnetz ausgeliefert zu sein – wer schön sein will muss das in Kauf nehmen! Das erforderliche Sportoutfit beim EMS-Training ist gewöhnungsbedürftig: Dem Trainierenden werden auf eng anliegender, angefeuchteter Kleidung Elektroden auf Arme, Brust, Rücken und Bauch platziert. Die dann auszuführenden Übungen werden bei unterschiedlicher Stromstärke absolviert und sollen für ein schnelleres Muskelwachstum als herkömmliches Krafttraining sorgen. Diese teilweise auch gerätegestützte Trainingstechnologie kommt ursprünglich aus dem Reha-Bereich und wird hier bereits seit vielen Jahren für den gezielten Aufbau von Muskeln nach Phasen der Inaktivität eingesetzt. Die ersten Anbieter für EMS-Training gründeten sich im Jahr 2009, der Durchbruch erfolgte 2015.

In jedem Fall muss ein EMS-Training durch gut ausgebildete und verantwortungsbewusste Instruktoren angeleitet und überwacht werden, damit die eingestellten Stromwerte nicht zu hoch dosiert werden. Dieser Top-Trend muss sich in der Zukunft bewähren und ist kein „Self-Service-Programm“, das sich so ganz nebenbei im eigenen Wohnzimmer umsetzen lässt.

Rezept des Monats!

„Stärke entsteht nicht im Körper. Sie entsteht aus einem unbändigen Willen.“ Mahatma Gandhi

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