Vorweg, April 2017
Liebe Klönschnack-Leserin,
werter Klönschnack-Leser,
Was will der Verkehrsteilnehmer eigentlich damit sagen? Was will er vermitteln? Er hupt ja nicht aus Spaß. Mittlerweile habe ich gelernt, das Hupen an sich zu übersetzen. Meine kleine Anleitung „hupisch – deutsch“ will ich Ihnen nicht vorenthalten:
einmal kurz hup: kleine Warnung oder kleiner Gruß ohne großen Tiefgang,
zweimal kurz hup-hup: ein deutlich freundlicherer, leicht lässiger Gruß an einen Bekannten oder eine freundliche Belehrung über ein Mißverhalten anderer,
einmal lang huuup: leicht säuerliche Reaktion auf einen „Gegner“, der grundsätzlich alles falsch macht,
einmal etwas länger huuup: protestierende Antwort des „Gegners“ unter Ignoranz der Sachlage, je nach Gemüt mit Grinsen oder Stinkefinger (sichtbar),
dreimal langes huuup-huuup-huuup: rechthaberisches Auftrumpfen, mit wütenden Pöbeleien (die allerdings niemand außerhalb des Autos hört),
lang andauerndes huuuuuuuuuuup: wütender Protest mit wutverzerrtem, hochrotem Kopf pöbelnd untermalt (was ebenfalls niemand außerhalb des Autos sieht oder hört) und zu körperlichen Verrenkungen führt (sieht man),
Stakkato hup-hup-hup-hup-hup-hup: extrem genervter, zickiger Befehlshup mit Überlegensheitsanspruch,
nervtötendes, geselliges Dauerhupen: eine Hochzeitsgesellschaft, die das immer noch für originell hält,
ohne Hupe: lächelnd, entspannt, gönnt auch Vorfahrt, lebt leichter …
Übrigens: Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie andernorts zu suchen. (François de La Rochefoucauld)