1. September 2016
Magazin

„Schöne Fremde“

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AUS DEN KIRCHEN

KONZERT
„Schöne Fremde“

Der Chor Cantus Blankenese
Der Chor Cantus Blankenese
„… es redet die Ferne, wie von künftigem, großem Glück!“ – so endet Eichendorffs „Schöne Fremde“, die Fanny Hensel in ihren Gartenliedern op. 3 vertonte. Jedoch, künftiges Glück war ihr nicht vergönnt. Sie starb nur ein knappes Jahr nach der Veröffentlichung 41-jährig überraschend an einem Gehirnschlag. So blieb ihr umfangreiches, breit gefächertes Werk (neben Liedern und Klavierstücken u.a.

Kammer- und Orchestermusik, Chöre und Kantaten) lange im Schatten jenes ihres Bruders Felix Mendelssohn versteckt, nicht zuletzt, da Vater und Bruder (ganz dem Zeitgeist und gesellschaftlicher Konvention entsprechend) eine professionelle Karriere der begabten Pianistin und Komponistin unterbanden. Der Großteil der Autographen blieb im Familienbesitz und ist erst, seit er 1965 der Stiftung Preußischer Kulturbesitz übereignet wurde, einer musikhistorischen Rezension zugänglich. In den 1980er Jahren wurde in Flensburg die Hochzeitsmusik „Candida lux rediit“ wiederentdeckt.

Von Bartholomäus Stockmann anlässlich der Vermählung von Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel und Elisabeth von Dänemark im April 1590 komponiert, zeigt sie sich u.a. von Orlando di Lasso inspiriert und gleichzeitig in ihrer Formsprache ihrer Zeit weit voraus. Am 24. September, 18 Uhr singt der Chor Cantus Blankenese die Lieder in der Blankeneser Kirche.

Das Programm wird ergänzt von Jan Christoph Semmler (Trompete und Flügelhorn), gemeinsam mit Maria Jürgensen an der Orgel, mit Werken von Max Reger, Felix Mendelssohn und Josef Rheinberger, 18 Uhr.

Blankeneser Kirche am Markt

VERANSTALTUNG
Nacht der Kirchen

106 Kirchen in Hamburg und Umgebung laden am 17. September von 19 Uhr bis Mitternacht zum gemeinsamen Kulturfest mit 570 Veranstaltungen ein. Bereits zum 13. Mal öffnen sich an diesem Abend hamburgweit die Portale der Kirchen und bieten den über 70.000 erwarteten Besuchern insgesamt 694 Stunden Programm. Liebhaber von Jazz, moderner oder klassischer Musik kommen ebenso zu Genuss wie Freunde von Comedy, Literatur, Theater oder historischen Führungen. Auch wer ein Gespräch, ein gemeinsames Gebet oder Meditation sucht, einen Blick von Kirchtürmen genießen oder Kirchen-Schmuckstücke entdecken will, wird fündig.

Das Motto „Lebe, Liebe, Lache“ bezieht sich auf die Bibelstelle: „Euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“ Johannes 16,22.

Das Programm findet sich unter:

www.ndkh.de

VERANSTALTUNG
Lasst den Eros in die Kirche!

Das Christentum ist die Religion der Liebe. Aber die Liebe bleibt in der Theologie und Spiritualität meist unterbestimmt. Wohl spielt sie als karitative Nächstenliebe eine Rolle in der kirchlichen Moral, aber alle sinnlichen, leidenschaftlichen und erotischen Aspekte wurde aus ihr getilgt. Mit fatalen Folgen: Der von den Griechen als heilige Kraft gefeierte Eros verkam zur Chiffre für banale Sexualität – und die christliche Religion verlor ihre Begeisterungsfähigkeit und Leidenschaft.

Zeit für eine ganzheitliche Neudeutung der Liebe als Gravitationszentrum christlicher Spiritualität und Theologie. Dr. Christoph Quarch hat sie mit seinem Buch „Liebe – der Geschmack des Christentums“ vorgelegt. Am Mittwoch, 28. September kommt der Philosoph und Theologe aus Fulda nach Blankenese. Um 19 Uhr führt er durch die Abendandacht „Atempause“ in der Kirche am Markt, um 20 Uhr wird er im Gemeindehaus die zentralen Gedanken aus seinem Buch in einem Vortrag zusammenfassen. Eintritt: 5 Euro.

Mühlenberger Weg 64a
Blankenese

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