2. Februar 2018
Magazin

Schiffe, Wetter und Wolken

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HAUSBESUCH

Schiffe, Wetter und Wolken

Thomas Kunadt, Fotograf 

Von jedem Raum seiner Wohnung aus kann der Shipspotter den Schiffsverkehr auf der Elbe verfolgen
Von jedem Raum seiner Wohnung aus kann der Shipspotter den Schiffsverkehr auf der Elbe verfolgen
Er gilt als Deutschlands bekanntester Shipspotter. Hoch über der Elbe wohnend, entgeht ihm kein Schiff. Von vielen Fenstern aus verfolgt der leidenschaftliche Fotograf Schiffsverkehr und Wettergeschehen. 

Vom Fenster aus fällt der Blick auf die wieder einmal in Nebel gehüllte Elbe. Am Panoramafenster steht ein Tisch. Auf ihm liegen ein Fernglas und das über vier Kilo schwere Werk „Schiffe. Eine Passion“. Gerade erst wurde es im letzten Herbst aktualisiert neu aufgelegt. Es muss mehr als eine Leidenschaft sein, die Thomas Kunadt antreibt. Über 400.000 Bilder hat er bereits geschossen.

Und es werden immer mehr. Er fotografiert weltweit, reist gern. Unvergessen ist eine Reise nach Fernost. „In zehn Tagen habe ich die fünf weltweit größten Containerhäfen bereist.“ Kommt ein Schiff nach Hamburg, dann hat das Kunadt bereits ab Helgoland auf dem Bildschirm. Ankunftszeiten, Größe, Flagge und Art der Ladung lassen sich heute via Internet sekundenschnell recherchieren.

 „Ich mag gern entecken“, gibt Thomas Kunadt eine seiner Triebfedern preis.

Ein Blick auf den Bildschirm seines Computers zeigt zahllose rote Punkte. „Das sind nur die größeren Schiffe“, so der Hausherr und schaltet den Rechner aus. Offenbar wird kein Pott erwartet, der Kunadt besonders interessiert. Viele der Containerriesen, Tanker oder Massengutfrachter hat der Shipspotter schon mehrmals fotografiert. Und doch gibt es immer wieder Neues zu entdecken.


„Ich habe in zehn Tagen die fünf größten Containerhäfen der Welt gesehen.“  

Was anderen verborgen bleibt, Thomas Kunadt entdeckt es. So wurde sein Interesse an Schiffen immer spezieller. „Bei japanischen Thunfischfängern oder Forschungsschiffen entdecke ich immer wieder viele interessante Details.“

Wobei im Fotografieren nur ein Teil der Arbeit besteht. Der passionierte Shipspotter pflegt seine digitale Datenbank, stellt Fotos für Bücher und Bildbände zusammen und studiert Register.

Früher stieg er zum Fotografieren schon mal aufs Dach. Die vielen Fenster seines heutigen Domizils im Blankeneser Treppenviertel erlauben ihm heute das schnelle, spontane Bild von der Wohnung aus. Trotz idealer fotografischer Bedingungen vom eigenen Fenster aus, zieht es Thomas Kunadt doch noch näher ans Geschehen. „Mein Lieblingsplatz ist nach wie vor am Bull’n. Näher dran am Wasser kann ich nirgends sein.“

Neben kleinen wie großen Schiffen, Frachtern und Yachten gehört zu Kunadts Leidenschaft inzwischen auch das Wetter – geschehen. „Ruhe und Weite bilden für mich die pure Faszination“.

Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de

www.thomas-kunadt.photoshelter.com

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