31. August 2017
Magazin

Mit Kunst an Bildung heranführen

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MENSCH DES MONATS

Mit Kunst an Bildung heranführen

Katharina Gräfin von Polier, Modedesignerin

Freude an schönen Dingen hatte Katharina Gräfin von Polier schon immer. Als Kind nahm die heute 35-Jährige an einem Malkurs im Museum für Kunst und Gewerbe teil. Die damalige Faszination hat sie zu ihrem Kunstprojekt für geflüchtete Kinder inspiriert.

Katharina Gräfin von Polier zu Besuch in der KLÖNSCHNACK-Redaktion
Katharina Gräfin von Polier zu Besuch in der KLÖNSCHNACK-Redaktion
Kinder saugen Informationen, Wissen und Bildung auf wie ein Schwamm“, sagt Katharina Gräfin von Polier begeistert, als sie von ihrem Projekt erzählt. Die Blankeneserin ist Initiatorin eines spendenfinanzierten Kunstprojektes für geflüchtete Kinder in der Erstunterkunft in Horn. In Kooperation mit den Hamburger Wirtschaftsjunioren und der Hamburger Kunsthalle bietet das Projekt seit Herbst letzten Jahres Kindern im Alter von 3 bis 13 Jahren die Möglichkeit, sich künstlerisch auszuprobieren. Einmal in der Woche kommt eine auf traumatisierte Kinder geschulte Kunstpädagogin zu den jungen Kunstinteressierten in die Unterkunft, um mit ihnen zu malen. Dafür bringt sie die benötigten Anleitungsschritte in bereits gemalten Bildern mit, damit Kinder, die noch kein Deutsch verstehen, trotzdem folgen können. Das ist nötig, denn derzeit besuchen Kinder aus zehn unterschiedlichen Ländern die Gruppe.

„Kunst spricht einen an, ohne dass man etwas über sie weiß. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch.“

Das Kunstprojekt läuft mit einem offenen Konzept. Die Kinder können frei entscheiden, ob und wann sie kommen. So können Barrieren schrittweise abgebaut werden. Auch findet der Malkurs direkt in der Unterkunft statt, damit Eltern keine Angst haben müssen, ihre Kinder im noch fremden Land aus ihrer Aufsicht zu entlassen.

„Das Kunstprojekt soll weniger als Therapie funktionieren, sondern eher eine Möglichkeit zum Abschalten sein und unsere Kultur näherbringen“, erklärt die Blankeneserin. Zu Weihnachten wurden beispielsweise Weihnachtsbäume gemalt und zu Ostern Eier bunt bemalt. Kunst ist für Polier immer der erste Schritt, um an Bildung heranzuführen. Mit maritimen Motiven könne man zum Beispiel viel von der Geschichte Hamburgs weiter geben.

„Kunst spricht einen an, ohne dass man etwas über sie weiß. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch. Man muss die Sprache nicht sprechen können.“

Auf die Idee zum Projekt kam die 35-Jährige, da sie selbst seit ihrer Kindheit durch einen Malkurs an Kunst und Design interessiert ist und sich als Mutter einer kleinen Tochter gerne für Kinder engagieren wollte. Damit das Projekt auch weiterhin stattfinden kann, freut sich Katharina Gräfin von Polier über weitere Spenden: AWO-Stiftung Aktiv für Hamburg, Verwendungszweck: Spende Kunstprojekt für geflüchtete Kinder, IBAN: DE10 2005 0550 1280 1504 65.

Autorin: louisa.heyder(at)kloenschnack.de

www.wj-hamburg.de

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