1. Februar 2016
Magazin

Ich bin ein Hamburger Jung

<div general-layout-selector="#html_structura_area_v2

HAUSBESUCH

Ich bin ein Hamburger Jung

Prof. Dr. Christian Duncker, Hochschullehrer

Was verrät die Einrichtung oder ein Schreibtisch über den Bewohner? Manchmal viel, manchmal wenig. Bei seinem Februar-Hausbesuch kam der KLÖNSCHNACK in eine außergewöhnliche Wohnung.
Der häusliche Schreibtisch ist so klar und aufgeräumt wie der Hausherr und seine gesamte Wohnung. Geforscht und geschrieben wird überwiegend im Büro der Hochschule an der Elbchaussee.
Der häusliche Schreibtisch ist so klar und aufgeräumt wie der Hausherr und seine gesamte Wohnung. Geforscht und geschrieben wird überwiegend im Büro der Hochschule an der Elbchaussee.
Es gibt durchgestylte Wohnungen und Häuser. Es gibt auch plüschige, vollgestopfte oder spartanisch eingerichtete Domizile. Und es gibt penibel aufgeräumte Zimmer. Christian Dunckers Wohnung ist nicht aufgeräumt. Sie ist sehr aufgeräumt. „Sind Sie gerade eingezogen?“, fragt der Besucher um sich blickend. Nein, Christian Duncker wohnt bereits seit neun Jahren in Othmarschen an der Walderseestraße.

Das spartanische Interieur bietet die Chance, gleich auf das Wesentliche des Hausbesuches zu kommen. Das liegt beim Hausherrn eindeutig in seiner Arbeit. Professor, Autor mehrerer Fachbücher, ehrenamliche Arbeit – jede Menge Themen für ein Gespräch, das wegen eines nächsten Termins auf eine Stunde limitiert ist.

Christian Duncker leitet an der Brand Academy an der Rainvilleterrasse den Studiengang „Brand Managing, Marktforschung und Interdisziplinäre Praxisobjekte“. Markenführung versteht er als „ganzheitlichen Prozess, der im gesamten Unternehmen gelebt werden muss, so Dunckers Credo.

Nun gehört Christian Duncker zu den Menschen, die bereitwillig aus ihrem Leben erzählen. Das beginnt mit dem schlichten Satz: „Ich bin ein Hamburger Jung.“ Immer in seinem Leben habe er westlich der Alster gelebt. Eine Kurve im Leben unterscheidet den Professor deutlich von Kollegen. Nach dem Tod des Vaters führte er das vom Großvater aufgebaute Elektrogeschäft in Blankenese. „Ich wollte den Laden in gute Hände übergeben“, so der zeitweilige Geschäftsführer von Elektro Duncker. Als promovierter Soziologe verkaufte er Glühbirnen und Bügeleisen, Steckdosen und Verlängerungsschnüre. Einen gutdotierten Posten bei einer Krankenkasse hatte er dafür aufgegeben. Nach dem Verkauf des elterlichen Betriebs wurde ein Unternehmensvorstand auf Duncker aufmerksam und so konnte der Wissenschaftler an seine ursprüngliche Laufbahn anschließen. Es folgte ein Job beim BAT-Freizeitforschungsinstitut von Horst Opaschowski. Zum Neustart beriet Christian Duncker Unternehmen, Verbände und soziale Einrichtungen. Beim Markting-Club stieg Duncker schnell zum ehrenamtlichen Vorstand und Vizepräsidenten auf.

Die jetzige Position an der „Brand Academy“ ist der vorläufige Höhepunkt im Leben des Wissenschaftlers. Bei seinen Studenten gehe es ihm darum, die „linke und rechte Gehirnhälfte zusammenzuführen“, sagt Duncker im Laufe des Gespräches mehrmals. Hier das kreative, dort das rationale Moment. In Unternehmen nicht immer leicht zusammenzuführen.

Eine Frage bleibt dann doch noch unbeantwortet: Welche Hirnhälfte ist eigentlich für die häusliche Ordnung zuständig?

Autorin: anna-lena.walter(at)kloenschnack.de

www.brand-acad.de  

Günther & Günther GmbH

Auch interessant