2. Mai 2017
Magazin

Ein Mann von und für Helgoland

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HAUSBESUCH

Ein Mann von und für Helgoland

Detlev Rickmers, Unternehmer

Sitzt der Hausherr am Esstisch, hat er immer auch das Segelschiff „Rickmer Rickmers“ im Blick. Soll die Reise mit dem Katamaran in die Heimat gehen, genügen ein paar Schritte über die Straße.
Sitzt der Hausherr am Esstisch, hat er immer auch das Segelschiff „Rickmer Rickmers“ im Blick. Soll die Reise mit dem Katamaran in die Heimat gehen, genügen ein paar Schritte über die Straße.
Will der Hausherr mit dem Katamaran „Halunderjet“ in seine Heimat Helgoland reisen, genügen ihm ein paar Schritte über die Straße. Wie pünktlich das Schiff anlegt, kann er vom Fenster aus beobachten. 

Es gibt bescheidene und pompöse Domizile, beeindruckende Anwesen und großzügige Villen. Und es gibt die mitten im Portugiesenviertel gelegene Wohnung von Detlev Rickmers. Wer hier einmal zu Gast war, wird den Besuch in guter Erinnerung behalten. Für den Hausherren, seine Lebensbegleiterin und Gäste bietet sich ein so buntes Leben, wie nur an wenigen Orten der Stadt. „Meine Lebensgefährtin spricht immer von Wimmelbild“, sagt der Hausherr mit dem geschichtsträchtigen Namen.

Wenn gerade die U-Bahn vorbeifährt, ein Frachter vorübergleitet und eine Fähre Besucher zu den beiden Musicaltheatern befördert, dann wird das Bild vor dem Fenster besonders lebhaft. Ein Ruhepol bildet dann das stählerne Frachtsegelschiff „Rickmer Rickmers“. Sitzt der von Helgoland stammende Hausherr am Esstisch, hat er das dreimastige Museumsschiff stets im Blick. Hamburger verbinden mit dem Namen Rickmers immer auch die beiden Brüder Erck und Bertram. Eine direkte Verwandschaft besteht jedoch nicht. „Wir entstammen aber demselben Clan“ verweist Detlev Rickmers auf lange zurückliegende Jahre. Richtig ist, dass die Rickmers seit mindestens 500 Jahren auf Helgoland leben. Damals wie heute ist der Name mit der Insel eng verknüpft. Die Geschichte der Insel wurde immer von den Rickmers wesentlich mitbestimmt.

Alles habe mal mit dem Hering begonnen, so Detlev Rickmers, der heute mehrere Hotels und Apartmenthäuser auf der Insel betreibt. Ein Ryckmer Peter Ryckmers taucht im Jahr 1514 im „Reemenregister“ der Insel auf. Der 1619 auf Helgoland geborene Erck Rickmers ist heute im Inneren der Inselkirche eingemauert. Der 1702 gestorbene Seefahrer wiederum ist Namensgeber für den Hamburger Unternehmer.

Die wechselvolle Inselgeschichte, die besten Jahre mit Besuchern wie Thurn und Taxis oder Hans Albers, der Wiederaufbau nach dem „Big Bang“ am 18. April 1947 durch die Engländer, die Jahre der Butterfahrten, das Auf und Ab des Tourismus kennt keiner so gut wie Detlev Rickmers. Stunde um Stunde kann der vielseitige Unternehmer von seiner Insel sowie neuer Chancen erzählen. „Die Insel muss zu ihrem alten Image zurückfinden“, sagt Rickmers. Wohlwissend, dass ausufernde Schutzgesetze und Auflagen im Weg stehen.

Wer Dänen, Engländer und Napoleon überstand, dem gelingen auch ehrgeizige Pläne. Ein Blick aus dem Fenster des Wohnzimmers macht dabei Mut.

Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de

www.helgoland.de

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