1. Juli 2015
Magazin

Ein krauses Leben 

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HAUSBESUCH 

Ein krauses Leben 

Wolf Maack, Galerist 

Wolf Maack in seinem Atelier, das zugleich als Werkstatt und Büro dient
Wolf Maack in seinem Atelier, das zugleich als Werkstatt und Büro dient
Gerade Lebenswege mögen moralisch einwandfrei sein. Spannender sind die kurvenreichen. Wie der von Wolf Maack. Der Galerist gewährte dem KLÖNSCHNACK einen kleinen Einblick in sein buntes Leben.
Wer sich mit Wolf Maack an einen Tisch setzt, ihm zuhört, tritt eine Zeitreise mit Kneipennamen und Etablissements an, die Jüngeren so fremd ist wie Volkstanz. Die von Hubert Fichte als Roman verewigte „Palette“, die „Seglerbörse“, fast vergessene Bootsbauer, die Anleger am Övelgönner Elbufer erstehen vor dem inneren Auge dabei wie selbst miterlebt.

Dass es mit einer bürgerlichen Karriere bei dem Sohn eines Oberstudiendirektors nicht klappen würde, zeichnete sich früh ab. „Mein Vater nannte mich Wolf, um der Welt die Zähne zu zeigen. Dabei hat er nicht beachtet, dass ich sie auch zeigen könnte.“

Der Vater blieb nicht der einzige, dem der widerborstige Övelgönner Kontra gab. Die Schule habe er einfach geschmissen und eine Tischlerlehre bei Stülcken begonnen. Nach einem Jahr flog er, 15-jährig, dort und zu Hause raus und kam in Großensee bei dem Maler Harald Duwe unter. Malen konnte er damals schon wie ein Alter.

Nach einem Jahr Bundeswehr war Wolf Maack fast drei Jahre als Restaurator aktiv. Gegen das Heimweh half eine Freddy-Quinn-Platte. Der Rückkehr nach Hamburg Övelgönne und einer Stippvisite in der HfbK folgte die heimliche Heirat und die gemeinsame Arbeit als Trickfilmzeichner, bei den St.-Pauli Nachrichten und als Gebrauchsgrafiker.

War es Glück, Fügung, traf er an den Weggabelungen des Lebens die richtigen Menschen und Entscheidungen? „Es ist immer gut gegangen“, so das knappe Fazit des Hausherren. Hinter ihm liege ein „krauses Leben“, sagt Wolf Maack und zündet sich eine neue Zigarette an. Die Frage wie viel er denn rauche, beantwortet er so stoisch, wie er sein Leben beschreibt: „So viel, wie ich kann.“

Seit 15 Jahren betreibt er erfolgreich die „Galerie Elbchaussee“ in der Klopstockstraße. Wer weiß, was danach kommt? „Malen tue ich immer, das geht ja auch im hohen Alter.“

So bunt wie er einst in seiner Jugend in Övelgönne lebte, geht es auch heute in seinem Haus mit Atelier zu. Gemeinsam mit seiner Liebsten Evi lebt er unter dem Dach seines Hauses einen Steinwurf von der Galerie und Evis „Seeteufel“-Bar entfernt. Wer sich die Zeit nimmt, dem Hausherren zuzuhören, der erfährt viel über seine große Leidenschaft, das Segeln, sein Leben als Galerist und seine Ansichten über realistische und gegenständliche Malerei. Kleine Lebensweisheiten gibt es dabei gratis. „Würden alle Menschen ihren Wirkungskreis voll ausfüllen, bis zum Rand, gäbe es auf der Welt viel mehr originelle Dinge und alle wären glücklicher.“
Autor: helmut.schwalbach(at)kloenschnack.de

www.galerie-elbchaussee.de

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