2. Oktober 2015
Magazin

Den Charakter der Wüste bannen 

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HAUSBESUCH 

Den Charakter der Wüste bannen 

Carsten Westphal, Künstler

Carsten Westphal (52) liebt neben der Kunst auch Philosophie und Musik
Carsten Westphal (52) liebt neben der Kunst auch Philosophie und Musik
Der reisende Künstler Carsten Westphal schafft seine tellurischen Landschaften nicht in seinem Zuhause in Nienstedten, nein, er reist dafür in die Wüsten unserer Erde. Ein Besuch beim Wüstenmaler.

Wie wohnt wohl ein Wüstenmaler – jemand der sich in der Weite der Sandmeere wohlfühlt, dessen Atelier Wüsten und Vulkane sind?

Das Zuhause von Carsten Westphal überrascht zunächst, denn das Untergeschoss ist komplett seinem Beruf gewidmet. Hier befinden sich sein Atelier, sein Showroom und sein Arbeitszimmer. Erst im oberen Geschoss gelangen Gäste in die Privaträume Westphals und seiner Frau.

Jedes Zimmer ist ein gemütliches Kunstwerk für sich – jede Wand ziert natürlich eines seiner Wüstenbilder. Sie strahlen Wärme und Lebendigkeit aus. „Ich banne Sand aus der Sahara, dem Sinai oder der Arabischen Wüste auf meine Leinwand und bringe mit Acryl Farbakzente ins Spiel. Die dort gefundene Ruhe übertrage ich auf meine Bilder.“ Der 52-jährige Künstler bricht seit 2003 regelmäßig zu Expeditionen, nur bewaffnet mit Pinsel, Kelle, Leinwand, Wasser und Farbpigmenten, auf. Dabei reizt ihn neben dem Gestalten in freier Wildbahn und unter extremen Bedingungen auch der Weg durch die Wüste. „Ich reise mit Kamelen oder per Jeep, begleitet von einheimische Führern.“ Er reiste unter anderem schon nach Marokko, Tunesien, Syrien und Jordanien. „Mein Ziel ist es, in jeder Wüste der Welt ein Gemälde zu gestalten, allein aus dem Material – Salz, Sand, Erde, Pigmentstaub – welches das Land mir gibt.“

„Mit Kelle und Pinsel gebannte Urkraft“

Der lebensfrohe Abenteurer begegnet auf seinen Reisen neben der Stille und Weite auch unglaublicher Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. „Ich geriet bereits in einen Sandsturm, traf auf Schlangen und Skorpione und litt Durst – aber aufgeben würde ich meine Expeditionen nie.“

Die Wüste ist sein Sehnsuchtsort, hier kommt er zu sich, zu innerer Ruhe und begegnet sich selbst. „In der Stadt sammelt sich sehr viel Gedankenmüll an – in der Wüste kann ich mich auf das Wesentliche konzentrieren – die Urkraft des Lebens.“

Der studierte Archäologe lässt sich von dieser Energie inspirieren. Seine großformatigen Werke fangen die Strukturen der ausgetrockneten, zerrissenen Erde und der vom Wind geformten Sanddünen ein.

Aktuell arbeitet er an Gemälden aus Steinstaub für das Messner Mountain Museum von Extrembergsteiger Reinhold Messner.

Autorin: anna-lena.walter(at)kloenschnack.de

www.carsten-westphal.de

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