2. November 2015
Magazin

„Bin ich ein alter Spießer?“

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LESERBRIEFE 

Klönschnack 10/2015
Klönschnack 10/2015

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„Bin ich ein alter Spießer?“

Betr.: „Vorweg“, Gedanken von Klaus Schümann zum Oktober (KLÖNSCHNACK, 10.2015)

Das Zitat „Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken“ fand ich wunderschön, poetisch, berührend. Und das Vorwort hat mir – wie so oft – aus der Seele gesprochen. Bin ich jetzt auch schon ein alter Spie- ßer, wenn ich jedes Jahr wieder im Skiurlaub besonders genieße, dass es eine ganze Woche lang weder Fernseher noch WLAN noch Handyempfang gibt, sondern nur menschliche Stimmen und Stille?!

DR. CLAUDIA ANDERSEN
BLANKENESE

„Volltreffer!“

Betr.: „Vorweg“, Gedanken von Klaus Schümann zum Oktober (KLÖNSCHNACK, 10.2015)

Danke, das war ein thematischer Volltreffer, das mit der Sehnsucht nach einem „Event“-freien Wochenende. Ich hätte da einen Vorschlag für ein weiteres „Vorweg“- Thema: Das Blankeneser (und nicht nur dieses) Straßenbild erstickt zuweilen optisch an nicht mehr hinzunehmender Über-Plakatierung. Jeder Veranstalter, jede Partei, jede Interessengruppe, jedes Ladengeschäft, jeder sich, sein Angebot, sein Anliegen und seine Botschaft für unabdingbar wichtig haltende Mitteilungsbedürftige meint, sich das Recht herausnehmen zu dürfen, den öffentlichen Raum mit seinen gedruckten oder geschriebenen Unwichtigkeiten vollzumüllen und die Hauptstraßenzüge in teilweise verkehrs- und damit sicherheitsgefährdende und blickverwirrende Billboard-Alleys umzuwandeln. Mitten auf schmalen Fußwegen platzierte sogen. Kundenstopper, DEREN AUFSTELLUNG GESETZLICH SCHLICHT VERBOTEN IST, verwehren dem Fußgänger die Möglichkeit einer ungehinderten Wegpassage. Kaum eine Straßenkreuz-Reling, an der nicht irgendein „Sponsor“ großfächig sein gutes Tun per Bandenwerbung kundtut. Plakate werden an Bäumen, Laternen- und Verkehrsschild-Pfählen teilweise übereinander angebracht und hindern infolge Sichtversperrung insbesondere Kinder am gefahrlosen Betreten und Überqueren von Fahrbahnen. Und datenmäßig längst verfallene Bekanntmachungen werden nicht wieder beseitigt. Es gibt in Hamburg eine behördliche Stelle, die für sogen. „wilde Plakatierung“ zuständig ist. Aber was kann die schon ausrichten gegen Auswüchse in einem Gemeinwesen, in dem jeder glaubt, öffentlich das kundtun zu müssen, was ausschließlich ihm wichtig und nützlich erscheint. Und was tut der Blankeneser Bürgerverein? Ich tippe da mal auf Fehlanzeige, denn zumindest die werbenden Geschäftsbetreiber sind vermutlich größtenteils seine Mitglieder … Blankeneses Zentrum war zwar niemals besonders schön, ist aber optisch inzwischen zu einem Ort mutiert, an dem einem manchmal das K … kommen kann.

B. STRAHLENDORF
BLANKENESE

„prosaisch-nüchtern …“

Betr.: „Wer liest die Klassiker“, Literatur (KLÖNSCHNACK, 10.2015)

Dass Hans-Henny Jahnn nach Totenruhe versteinert überlebt, ist doch wenig wichtig. Vor Kurzem hörte ich auf Deutschlandradio Kultur ein Gespräch mit Claus Peymann. Bei einer Friedens- und Antiatomveranstaltung habe Jahnn vor 150.000 Menschen gesprochen. Er war ein Maßgeblicher gegen Krieg, z.B. auch gegen Tierversuche, wollte die Welt ohne Religion ins Heil führen, jedenfalls ein exzentrischer Denker, den auch Thomas Mann lobte und der Hans-Erich Nossack (wieder so ein Vergessener) zum Freund hatte.

Haben Sie denn den 2000 Seiten-Wälzer gelesen? Na ja, verbindliche Literaturkanons an Gymnasien. Das war immer schwierig. Warum nicht Lenzens „So zärtlich war Suleyken“ oder Leips „Der Nigger auf Scharhörn“.

Was liest der Elbvorortler? Lesen, wenn es sein muss, es sinnvoll, interessant (genau darüber ist ewig Streit) ist, sagen Sie. Vielleicht hat’s der gemeine Hamburger ja nicht so sehr mit Kultur/Literatur. Janssens Gemälde ist ihnen vielleicht eher eine sinnvolle Geldanlage. Hamburger sind doch im Allgemeinen prosaisch-nüchtern, Geschäftsleute oder Pfeffersäcke, wie Heinrich Heine sinngemäß vor 200 Jahren sagte. Das ergibt sich genauer aus seinem Epos „Deutschland. Ein Wintermärchen“ – hier die Begegnung mit Hammonia und die Nachtstuhl-Episode: Aus ihrem „Zauberkessel“ steigt, entsetzlich stinkend, der deutsche Zukunftsduft empor.

Dem Heine wollten die Hamburger lange kein Denkmal bauen, mussten es aber doch. Höre dazu Hannes Wader „Nach Hamburg“. Ich wollte gar nichts dazu schreiben, habe ich doch anderes auf dem Schirm. Es sind in aller Kürze einige Gedanken, beileibe keine literarische Untersuchung.

JOACHIM SCHOENEFELD
NEUMÜNSTER

Die Frage nach den Literatinnen

Betr.: „Wer liest die Klassiker“, Literatur (KLÖNSCHNACK, 10.2015)

Sie fragen nach den Literatinnen.

Wilhelmine Heimburg, Annette von Droste-Hülshoff und Bettina von Arnim zum Beispiel geben Straßen ihren Namen ohne Bezug zum Hamburger Westen.

Anders aber Charlotte Niese mit dem Wohnort Philosophenweg und dem Begräbnisplatz in Ottensen. Ihr „Lena Suhrs Tassenschrank“ steht im Blankeneser Treppenviertel und die Cholera erreicht in „Licht und Schatten“ auch Dockenhuden. Zu der Frage „Wer liest heute noch Charlotte Niese?“ siehe „Der Heimatbote“ 11/2006 (Bürger- und Heimatverein Nienstedten).

Inzwischen stehen auch die meisten der dort noch als fehlend aufgeführten Werke in der Bibliothek des Altonaer Museums.

DR. JOACHIM WINKELMANN
NIENDORF

„… Gefahr der Anarchie!“

Betr.: „5 Fragen“ an Pastor Klaus-Georg Poehls, Kirchengemeinde Blankenese (KLÖNSCHNACK, 10.2015)

Offensichtlich hat Herr Poehls vergessen, welchen Auftrag Jesus Christus seinen Jüngern hinterlassen hat bzw. aufgetragen hat, nämlich Jünger zu gewinnen. Nächstenliebe, insbesondere die im Auftrag Jesu Christi und im Heiligen Geist geleitete, ist schon Mission. Wenn man mehr im Weltatlas unterwegs ist, verliert man leicht die Werte der Begriffe. Ich finde, dass es ein Armutszeugnis ist, als Sohn/Tochter Gottes, des Schöpfers dieses Planeten und mit allem, das hier zu bewundern ist, so lapidar um nicht zu schreiben ignorant, umzugehen. Ohne die Söhne und Töchter Gottes, die Entschiedenen und Wiedergeborenen sähe es leider übel aus. Wenn in der derzeitigen Situation nicht in Seiner! Weisheit gehandelt wird, besteht die Gefahr der Anarchie!

SUSANNE KENSING
ISERBROOK

NABU verdient Respekt und Anerkennung

Betr.: „Ein Museum auf Reisen“ „Cap San Diego läuft aus (KLÖNSCHNACK, 10.2015)

Das Wendemanöver habe ich vom Blankeneser Anleger beobachtet und war begeistert. Die Arbeit auf dem Museumsschiff wird von Ehrenamtlichen geleistet. Ohne sie wäre die „Cap San Diego“ längst verschrottet. Aber das wissen Sie ja.

Die Mitglieder des NABU im Hamburger Westen arbeiten ebenfalls ehrenamtlich und verdienen Respekt und öffentliche Anerkennung. Ihnen wird hier im Hamburger Westen die Arbeit nicht gerade leicht gemacht. So ist es gewiss kein „Gemecker“, wenn sie sich für den Schutz von Fauna und Flora der Feldmarken und auch u. a. für saubere Luft zu Wort melden. Das sollte man nicht abwerten.

Ein Artikel in der kostenlosen Wochenendausgabe des Hamburger Abendblatts (10. Okt. 2015, Nr. 144) berichtet darüber, dass die Luft in Hamburg immer schlechter wird. Im Oktober soll im Hafen eine Messstation in Betrieb genommen werden, die dann die Schiffsabgase misst.

Es wäre gut, wenn Sie auch mal einen freundlichen, launigen Bericht über die Arbeit des NABU schrieben. Körperlicher Einsatz wäre gefordert. Seezunge, Garnelen und Rinderbraten gäbe es nicht – allenfalls mitgebrachte „Schnittchen“.

PETER MARREK
PER E-MAIL

Interessanter Reisebericht

Betr.: „Ein Museum auf Reisen“ „Cap San Diego läuft aus (KLÖNSCHNACK, 10.2015)

Ihr interessanter Reisebericht über die „Cap San Diego“ ging in drei Bilddateien weltweit an etliche Ex-Seeleute.

JÜRGEN RUSZKOWSKI
RISSEN

„… nicht allzu schwer …“

Betr.: „Rate Mal …“, Rätselseite (KLÖNSCHNACK, 10.2015)

Auf Seite 57 haben Sie eine Rätselseite. Da ist das Goßlerhaus abgebildet, was nun wirklich nicht allzu schwer zu erkennen ist, da ja die meisten Ratenden aus Blankenese und Umbegung sind.
JÜRGEN ZIMMERN
RISSEN

Anm. d. Red.: Reingefallen, lieber Herr Zimmern. Bei dem Haus auf dem Foto handelt es sich um die Elblounge!

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