1. März 2016
Magazin

„Nichts davon ist zu sehen“ 

<div general-layout-selector="#html_structura_area_v2

BEMERKENSWERTES 

„Nichts davon ist zu sehen“ 

Aus dem Amtsgericht  

Der Alltag im Amtsgericht ist so bunt wie das Leben. Immer wieder gibt es skurrile Fälle, FOTO: ©STAUKE-FOTOLIA.COM
Der Alltag im Amtsgericht ist so bunt wie das Leben. Immer wieder gibt es skurrile Fälle, FOTO: ©STAUKE-FOTOLIA.COM
So manches Verfahren im Amtsgericht müsste nicht geführt werden. Wären die Beteiligten an einem Konflikt, einer Meinungsverschiedenheit oder einer kleinen Rempelei weniger auf Konfrontation, eher auf Ausgleich bedacht. Gleich zwei kürzlich im Blankeneser Amtsgericht verhandelte Fälle belegen diese Erfahrung. Im ersten Verfahren musste sich der Türsteher einer Disco auf St. Pauli verantworten.

Ihm wirft die Anklage vor, Mitte Juli vergangenen Jahres, einem Einlass begehrenden Gast, ein 47-jähriger Tankstellenbetreiber, das Mobiltelefon aus der Hand geschlagen zu haben. Zudem soll er laut Zeugen einer jungen Frau aus der Gruppe des Unternehmers ins Gesicht geschlagen haben. „Wir hatten VIP-Karten und ich wollte dem Türsteher die mit einem Foto auf meinem Handy zeigen“, so der 47-Jährige. Der Türsteher will das als Versuch, fotografiert zu werden, verstanden haben. Das Handy landete auf dem Boden, ebenso wie die junge Frau – so die Aussage des Zeugen. Das alles klingt beim ersten Zuhören plausibel. Einziger Haken daran: Nichts davon ist auf der CD zu sehen, die das Geschehen im Eingangsbereich mit Türstehern und Gästen zeigt. „Er hat mich definitiv geschlagen“, beharrt die junge Frau, die als Kassiererin an einer Tankstelle des Unternehmers arbeitet. Doch auch nach dem dritten Betrachten der Szene beharrt die Richterin auf ihrer Meinung über die Schilderungen der beiden Zeugen. „Nichts davon ist zu sehen“.

Auch bei einem weiteren Vorwurf gegen den Türsteher geht es um einen nichtigen Anlass. In einem Streit um ein beschädigtes Nummernschild soll er einem 47-jährigen Architekten gedroht haben, „das Gesicht zu zerhacken“. Der so bedrohte Mann „findet das nicht mehr lustig“. Er habe die Situation beängstigend gefunden. „Ich fühlte mich bedroht.“ Der Türsteher blickt auf 30 Jahre Erfahrung mit Konfliktsituationen zurück. Bisher musste er sich noch nie vor Gericht verantworten. In vorliegenden Fällen werden die Verfahren gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 500 Euro eingestellt.

Gleich anschließend geht es im Sitzungssaal des Amtsgerichtes um eine handfeste Rauferei zwischen einem 76-jährigen Pensionär und seiner 65-jährigen Kontrahentin. Dem Pensionär wird vorgeworfen, die Dame im Treppenhaus eines Rissener Mietshauses geboxt und geschlagen zu haben. Der Angeklagte hingegen will sich beim Verlassen des Hauses, von seiner Freundin kommend, nur verteidigt haben. „Er hörte nicht auf zu schlagen“, so die Zeugin. Ihre Aussage nutzt sie ausgiebig, den Charakter der Freundin des Angeklagten zu schildern. Sie sei eine „Morgentrinkerin“ und fahre betrunken Auto.

Der Anklagevertreter beantragt eine Geldstrafe, der Verteidiger Freispruch. Letzterem schließt sich die Richterin an. Ein halber Tag liegt hinter Richterin und Staatsanwalt. Auf dem Flur wartet der nächste Angeklagte. HS

Kreuzfahrten
MSC verdoppelt Kapazitäten auf Kuba

„MSC Armonia“ kann bis zu 2.680 Passagiere aufnehmen, FOTO: MSC RIGHTS
„MSC Armonia“ kann bis zu 2.680 Passagiere aufnehmen, FOTO: MSC RIGHTS
MSC Cruises verstärkt seine Präsenz besonders in der Karibik. Die „MSC Armonia“ bietet ab Winter 2016/2017 neben der „MSC Opera“ weitere Routen nach Kuba, Süd- und Mittelamerika an. Die „MSC Armonia“ wird ab November für die gesamte Wintersaison in Havanna positioniert sein und auf 14-tägigen Kreuzfahrten Highlights der Karibik und Mittelamerikas bereisen. Nach einem Aufenthalt in Kubas Hauptstadt bricht das Schiff zur Isla de Roatán (Honduras) auf. Von dort geht es weiter nach Belize City sowie nach Costa Maya in Mexiko.

Die „MSC Opera“ wird ab Dezember von Havanna aus zu SiebenNächte-Kreuzfahrten nach Jamaika, den Cayman Islands und Mexiko aufbrechen.

Weitere Informationen unter

www.msc-kreuzfahrten.de

JUGENDFEUERWEHR
Feuerwehrmänner in Blankeneser Geschäften

Die Freiwillige Feuerwehr Blankenese möchte ihre Jugendfeuerwehr wieder aufbauen und wirbt deshalb mit einer als Feuerwehrmann verkleideten Schaufensterpuppe in Blankeneser Geschäften. Im Rhythmus von zwei Wochen wechselt die Puppe von Schaufenster zu Schaufenster und zieht mit einem Werbeplakat die Aufmerksamkeit auf die Jugendfeuerwehr.

Start der Aktion ist der 21. März. Geschäfte, die kooperieren möchten, können sich bei der Blankeneser Interessen-Gemeinschaft melden unter Telefon 33 37 74 05 oder unter

www.blankenese-ig.de

KONZERT
„No more Blues“

Am 24. März lädt die Galerie Kunst-Direkt in Blankenese zum zweiten Mal zu einem Galeriekonzert ein. Zu Gast sind diesmal die Brasilianerin Meggie Guerrini (Gesang) und der kolumbianische Gitarrist César Osorio. Die beiden Künstler entführen ihre Zuhörer musikalisch auf eine Zeitreise ins Brasilien der 1960-Jahre. Gastgeber des Konzerts ist der Foto-Künstler und Galerist Rolf W. Krieger.

Die Veranstaltungsreihe dient der Förderung junger Musiker. In der Pause haben die Gäste die Gelegenheit, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.

Beginn: 19 Uhr, Eintritt 10 Euro.

Blankeneser Bahnhofstraße 1a

Auch interessant