2. März 2017
Magazin

Baumfällsaison 2016/2017 ausgewertet

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BEMERKENSWERTES 

NABU
Baumfällsaison 2016/2017 ausgewertet

Gefällte Bäume in der Waitzstraße in Othmarschen
Gefällte Bäume in der Waitzstraße in Othmarschen
Am 28. Februar endete die Fällsaison für Bäume in Hamburg. Insgesamt wurden laut NABU über 2.500 Straßen- und Parkbäume auf öffentlichen Flächen gefällt (von Oktober 2016 bis Februar 2017). Und wie jedes Jahr verschwinden mehr Bäume als nachgepflanzt werden. Der Bestand der Stadtbäume nimmt dadurch von Jahr zu Jahr stetig ab. Und ein nachgepflanzter junger Baum kann einen alten Baum mit großer Blätterkrone in seinen ökologischen Funktionen nicht vollwertig ersetzen. Für nur knapp 30 Prozent der gefällten Bäume sind bisher Nachpflanzungen geplant.

„Die aktuellen Baumfällstatistiken bereiten uns große Sorge. Denn neben dem Verlust an Grünflächen durch den enormen Bauboom in Hamburg kommt jedes Jahr noch der Verlust von Tausenden von Bäumen hinzu. Bäume in den Straßen und Parkanlagen sind unsere grüne Lunge in der Stadt. Wir fordern ein dringendes Umdenken bei der Stadtentwicklung, die gerade darauf zusteuert, unsere Stadtnatur aus dem Auge zu verlieren“, warnt NABU-Vorstand Alexander Porschke.

Schaut man sich die Gründe der Fällungen der Straßenbäume genauer an, spiegeln sich auch hier die Auswirkungen der Bauwut wieder. Bäume, die durch Baumaßnahmen gefällt werden, nehmen einen hohen Anteil ein. Aufgrund von Neubau, Infrastrukturbaumaßnahmen oder Anfahrschäden liegt die Fällrate bei 22 Prozent (entspricht 231 Straßenbäumen). Als konkretes Beispiel lässt sich der Umbau der Waitzstraße im Bezirk Altona nennen (66 Fällungen).

Erst an dritter Stelle kommen mit 14 Prozent Fällungen, die durch Schrägstand oder Wuchs z.B. die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Der meist genannte Grund in den Statistiken ist ein kranker oder absterbender Bestand (58 Prozent). Gering fallen hingegen die Fällungen aus Gründen der Bestandspflege mit nur rund fünf Prozent aus.

Dr. Katharina Schmidt, Referentin für StadtNatur beim NABU Hamburg, sieht die Entwicklung der Stadtbäume pessimistisch: „Der Verlust der Bäume wird das Stadtbild verändern: Große Häuser, weniger und kleinere Bäume. Im Bezirk Altona liegen einige beliebte Wohnviertel. Man muss sich schon fragen, welche Wohnqualität bleibt, wenn hier immer mehr Wohnungen entstehen, aber man keinen Baum mehr auf der Straße sieht.“ Im Bezirk Altona wurden wie in der letzten Fällsaison wieder die meisten Bäume gefällt, nämlich 202 Straßenbäume und 546 Bäume in Parkanlagen. Obwohl Altona im Bezirksvergleich lediglich auf Platz 6 mit seinem Bestand an Straßenbäumen liegt (23.991 in 2015), werden hier im Bezirk Jahr für Jahr die meisten Bäume gefällt. Zu den Nachpflanzungen macht der Bezirk generell keine Angaben.

Das traurige Ergebnis der Baumfällsaion 2016/2017: Hamburg verliert weitere 2.535 Bäume – viele davon standen Baumaßnahmen im Weg. Für nur 731 Bäume sind bisher Nachpflanzungen geplant.

AUSFLUG
Bustour in den Container-Hafen

Das Fischerhaus organisiert im März wieder eine Bustour. Unter dem Motto „Aug’ in Aug’ mit den Giganten“ geht es in den Container-Hafen. Das Mittagessen gibt es im Internationalen Maritimen Museum.

Kostenbeitrag: 35 Euro, inkl. Essen. Achtung: Ein Personalausweis oder Reisepass ist unbedingt erforderlich!

Treffpunkt ist der Bahnhof Blankenese. Anmeldung im Gemeindehaus (Mühlenberger Weg 64a)

Di., 28. März, 10 Uhr, Bahnhof Blankenese

BLANKENESE
Startschuss der Ortskernumgestaltung

Möglichen Muster für das neue Pflaster des Marktplatzes
Möglichen Muster für das neue Pflaster des Marktplatzes
Aufmerksamen Blankenesern ist es bereits aufgefallen: Entlang des Marktplatzes und des Martiniblocks wurden Grünflächen gerodet. Mittelgroße Bäume sollen noch folgen. Doch es gibt Entwarnung von Eberhard Fledel vom Zukunftsforum Blankenese: „Es werden wieder neue Bäume und deutlich schöneres Grün angepflanzt.“

Im Mai startet die seit 2014 geplante erste Ortskernumgestaltung am Martiniblock und in der Probst-Paulsen-Straße, wobei die kleinen Mauern entfallen und der Verkehrslauf der Blankeneser Bahnhofstraße um rund zwei Meter nach Westen verschoben wird. Während dieser circa sechsmonatigen Bauphase läuft der Wochenmarkt parallel dazu normal weiter.

Auch das Budget von 1,5 Millionen Euro für die gesamte Umgestaltung des Marktplatzes ist nun endgültig beschlossen und steht aus bezirklichen Mitteln bereit.

Vor der Stadtbäckerei konnten Anwohner im Vorfeld die Muster der zukünftigen Bepflasterung begutachten. Dabei war der Blankeneser Interessengemeinschaft besonders wichtig, dass der verwendete Klinker rutschfest ist und von den Farben her das historische Flair Blankeneses aufgreift.

Weitere Informationen zur Umgestaltung im Schaukasten in der Bahnhofstraße.

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